Sie arbeitete in Äthiopien und Tansania mit Lepra-Patientinnen und -Patienten, baute die Bildungsarbeit der DAHW auf und erkannte schon früh die Bedeutung globaler Zusammenhänge – jetzt geht die Bildungsreferentin Maria Hisch in den Ruhestand. Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe entnommen.
Die Bildungsreferentin der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe, Maria Hisch, beendet mit dem Eintritt in den Ruhestand ihre aktive Arbeit. Nachdem sie – gemeinsam mit ihrem Ehemann Ernst Hisch – sechzehn Jahre lang für die DAHW Lepra-Projekte in Äthiopien und Tansania betreut hatte, baute sie in den frühen Neunzigerjahren die Bildungsarbeit ihrer Organisation federführend auf. "Wenn man vor Ort ist und sowohl die Not der Menschen sieht als auch ihr Potenzial, ist man getrieben, irgendetwas zu tun", sagt sie rückblickend. "Aber von Beginn an war mir klar, dass vor allem wir uns hier ändern müssen, im Globalen Norden."
Inhalte des Globalen Lernens vermittelt
Diesen Gedanken trägt Maria Hisch seither in deutsche Bildungseinrichtungen: Sie besucht Unterrichtsstunden in den Fächern Ethik, Geographie oder Sozialkunde, vermittelt Inhalte des Globalen Lernens und lässt Kinder und Jugendliche teilhaben am Alltag der Menschen in anderen Ländern dieser Erde. Dabei kommt sie nie mit leeren Händen: Selbstgemachte Spielsachen und traditionelle Kleidung ermöglichen es den Schülerinnen und Schülern, die ihnen fremde Lebensrealität ihrer Altersgenossinnen und -genossen in Afrika oder Asien erfahrbarer zu machen.
Mit ihrer authentischen, fröhlichen und kontaktfreudigen Art gelang es Maria Hisch im Nu, Bildungseinrichtungen, Lehrkräfte und junge Menschen für die Themen der DAHW zu begeistern und Horizonte zu erweitern. Dabei entstanden vielfältigste Aktionen: Vom herzerwärmenden Spendensammeln der Allerkleinsten in den Kindergärten über Sponsorenläufe der größeren Kinder bis hin zu tiefgreifenden Diskussionen mit Jugendlichen der Oberstufe über gesellschaftspolitische Themen.
Saanika Amembal folgt auf Maria Hisch
Ihre Nachfolgerin, Saanika Amembal, weiß um die Bedeutung dieser Arbeit. "Es ist wichtig, die eigene Rolle im globalen Miteinander zu reflektieren – und das hat Maria seit Jahren getan", so die Kollegin. "Sie hat Wissensvermittlung mit der Lebensrealität der Schülerinnen und Schüler in Verbindung gebracht, um Stereotype abzubauen. Damit hat sie viele Menschen berührt.“ Und nicht zuletzt hat Maria Hisch ein Netzwerk geknüpft, an das Saanika Amembal heute wunderbar anknüpfen kann.
Eine DAHW ohne Maria Hisch, an diesen Gedanken hat sich auch die Führungsebene der Organisation noch nicht ganz gewöhnen können. "Maria Hisch aus dem aktiven Dienst verabschieden – allein dieser Satz irritiert", sagt DAHW-Vorstand Patrick Georg. "Ruhe, Runterfahren, inaktiv sein, das sind Begriffe, die mit Maria nichts zu tun haben. Wir werden ihr Engagement, ihre Leidenschaft und ihren Tatendrang schmerzlich vermissen."
Maria Hisch aber wird das, wofür sie ihr Leben lang brannte, nicht im Büro in der Würzburger Raiffeisenstraße zurücklassen – das ist ihr selbst sowieso klar: "Das, was mein Mann und ich im Herzen tragen, die Sorge um andere, das Lernen von anderen, das bleibt Teil von uns", sagt sie. "Und unsere Überzeugung, nach der wir immer gearbeitet haben: Erlebe die Menschen und sieh, was du von ihnen lernen kannst." Genau das hat Maria Hisch als "Mittlerin" Tausenden Kindern und Jugendlichen ermöglicht. Ein Verdienst, dessen Bedeutung kaum überschätzt werden kann.