Ein zeitweise knappes Rennen um das Direktmandat im Wahlkreis Fürth lieferten sich CSU-Direktkandidat Tobias Winkler aus Roßtal und sein SPD-Herausforderer Carsten Träger aus Fürth. Der Wahlkreis Fürth umfasst die Stadt und den Landkreis Fürth, sowie den Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Wenn es zwischenzeitlich sogar nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aussah, erhärtete sich im Verlauf des Abends der Vorsprung für den CSU-Bewerber.
Nach Auszählung von aller 529 Stimmbezirke lag Winkler bei 33,5 Prozent, Carsten Träger bei 24,0 Prozent. Vor allem Ergebnisse aus dem CSU-dominierten Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim standen zu diesem Zeitpunkt noch aus.
Für die CSU ist es eine herbe Niederlage. Sie liegt weit hinter dem Erststimmenergebnis zurück, das der frühere Landwirtschaftsminister Christian Schmidt aus Obernzenn bei Bad Windsheim bei der Wahl 2017 erreicht hat. Schmidt war seit 1990 Bundestagsabgeordneter und trat nicht wieder zur Wahl an.
Tobias Winkler ist sicher im Bundestag
Dennoch darf Tobias Winkler ins Parlament einziehen. Der 43-jährige Politologe war seit 2005 am EU-Parlament als Büroleiter der Abgeordneten Ingo Friedrich und Hans-Gert Pöttering tätig und leitet seit 2015 das Verbindungsbüro des EU-Parlaments in München.
Der SPD-Bewerber Carsten Träger (48) sitzt seit 2013 im Bundestag. Als Nummer drei auf der SPD-Landesliste ist ihm ein Wiedereinzug ins Parlament gewiss. Mit Uwe Kekeritz (Grüne) wurde der Wahlkreis Fürth bislang von einem weiteren Abgeordneten im Bundestag vertreten.
Der 67-jährige Kekeritz gehört dem Bundestag seit 2009 an und zog 2017 vom vierten Listenplatz der Landesliste als einer von elf bayerischen Grünen ins Parlament ein. Diesmal belegt er Listenplatz 20 und hat trotz der Zugewinne der Grünen keine Aussichten auf ein erneutes Mandat.
CSU-Verluste in der VG Uffenheim
Bei den Zweitstimmen verliert die CSU in den Mitgliedsgemeinden der VG Uffenheim ebenfalls deutlich. In Hemmersheim ging es für die Christsozialen um 12,2 Punkte auf 37,3 Prozent nach unten. Gewinner ist hier die FDP mit einem Stimmenzuwachs um 3,6 Punkte.
In Oberickelsheim, wo die CSU 2017 noch 50,1 Prozent der Zweitstimmen erhielt, liegt sie jetzt bei 40,6 Prozent. Mit 11,8 Prozent konnten die Grünen ihr Zweitstimmenergebnis dort fast verdoppeln.
Anmerkung der Redaktion: Der Artikel wurde im Laufe das Abends fortlaufend aktualisiert und weicht deshalb vom Beitrag in der Printausgabe ab.