Weiträumig ging es bei der konstituierenden Sitzung des Waldbüttelbrunner Gemeinderats in der Ballsporthalle am Sumpfler zu. Dorthin war der Rat ausgewichen, um die Abstandsregelungen der Corona-Pandemie einhalten zu können.
Das von 20 auf 16 Mitglieder verkleinerte Gremium ist jünger und weiblicher geworden: Christina Bätz, Andrea Zobel, Verena Gutbrod, Daniel Nees und Markus Plaschke wurden gemeinsam von Bürgermeister Klaus Schmidt zu Beginn der Sitzung vereidigt.
Stärkste Fraktion bleibt ohne Stellvertreterposten
Damit war das Gremium beschlussfähig und machte sich gleich an die Arbeit. 24 Tagesordungspunkte wurden in der öffentlichen Sitzung behandelt. Für die zahlreich erschienenen Zuhörer sicherlich am interessantesten war die Wahl des zweiten und dritten Bürgermeisters. Hier zeigte sich die neue Konstellation mit Gemeinderat mit nur noch drei Fraktionen.
Die stärkste Fraktionen mit sieben Mitgliedern stellt die CSU, gefolgt von der Fraktion aus SPD und Unabhängigen Bürgern mit sechs Vertretern und Bündnis 90/Die Grünen mit drei.
Obwohl die CSU stärkste Fraktion ist, gelang es ihr nicht, einen Stellvertreterposten zu erhalten. Zusammen mit Bürgermeister Klaus Schmidt stimmten die anderen beiden Fraktionen für Sebastian Hansen (Bündnis 90/Die Grünen) als zweiten und für Daniel Steinmetz (SPD/Unabhängige Bürger) als dritten Bürgermeister mit jeweils zehn zu sieben Stimmen.
Winfried Körner ging in beiden Wahlgängen leer aus
Der von der CSU aufgestellte Winfried Körner, der in der Stichwahl zum Bürgermeister Klaus Schmidt unterlegen war, ging in beiden Wahlgängen leer aus, obwohl Kathrin Hackel darauf hingewiesen hatte, dass die stärkste Fraktion einen Bürgermeister stellen sollte und Körner als Gemeinderat bei den Wählern die meisten Stimmen verbuchen konnte.
Ingrid Metz (Bündnis 90/Die Grünen) schlug Sebastian Hansen vor, da man eine "Verjüngung" im Amt des Stellvertreters wünsche. Dem konnte sich das Gremium scheinbar anschließen und so wird Sebastian Hansen zukünftig Schmidts erster Stellvertreter sein.
Nach der geheimen Wahl gab es bei der CSU-Fraktion viele betretene Mienen. "Hier wird der Wählerwille komplett mit Füßen getreten", sagte Körner nach der Sitzung. Da hatte er sich immer noch nicht beruhigt und war sichtlich angefressen. Er hatte es kommen sehen, da ihm ein ehemaliger Gemeinderat dies im Vorfeld signalisiert hatte. Es ging um Persönliches und nicht um die Sache, hörte man von kundigen Waldbüttelbrunnern unter den Zuhörern.
Für den Bürgermeister war es eine "harmonische Sitzung"
In der anschließenden Sacharbeit arbeitete man allerdings wieder zusammen und konnte auch den Argumenten der anderen Fraktionen folgen. So beispielsweise bei der Besetzung des Aufsichtsrats im Versorgungsbetrieb Waldbüttelbrunn GmbH. Fünf Kandidaten standen für vier Plätze zur Wahl. So einigte man sich, dass ein SPD-Kandidat verzichte. Einstimmig gewählt wurden Winfried Körner, Paul-Rudolf Lutz, Daniel Steinmetz und Karl-Heinz-Ursprung.
Beim Rechnungsprüfungsausschuss einigte man sich ebenfalls einstimmig auf die Vorsitzende Ingrid Metz und Alois Bärmann (Vertreter Markus Plaschke), Daniel Nees (Kathrin Hackel), Winfried Körner (Paul-Rudolf Lutz), Christina Bätz (Verena Gutbrod), Alexandra Zobel (Daniel Steinmetz) und Wiljo Mieseler (Andreas Hümmer) als weitere Mitglieder.
Bürgermeister Schmidt sprach abschließend von einer "harmonischen Sitzung" und dankte vor allem seiner Verwaltung für die "hervorragende Zusammenarbeit" und die gute Vorbereitung.