Naheliegend, wenige Tage vor Beginn des neuen Schuljahres, standen die damit verbundenen Herausforderungen für den Betrieb der Grundschule unter den aktuellen Pandemie-Bedingungen auf der Tagesordnung der jüngsten Sitzung des Gemeinderates in Thüngersheim. Bei einer Gegenstimme lehnte das Gremium mehrheitlich die Beschaffung von Lüftungsgeräten oder Luftfilteranlagen ab. Stattdessen votierte der Gemeinderat einstimmig für die Beschaffung von CO2-Messgeräten mit Alarmfunktion zur Überwachung der Raumluft, um einen möglichst sicheren Schulbetrieb gewährleisten zu können.
Bereits siebzehn Monate im Amt, war die jüngste Sitzung des Gemeinderats in Thüngersheim für einige Mandatsträger dennoch eine Premiere. Erstmalig seit der Kommunalwahl im März 2020 und den pandemiebedingten Einschränkungen samt Abstandsregelungen fand die Sitzung des Gremiums, freilich unter Berücksichtigung der 3G-Regeln, im Sitzungssaal des Rathauses statt. "Oh, so eng", kommentierte ein Ratsmitglied erstaunt die bis dato ungewohnte Nähe zum Platznachbarn. Bei geöffneten Fenstern konnten sich die Mandatsträger so einen persönlichen Eindruck davon verschaffen, wie sich in etwa der in wenigen Tagen beginnende Schulbetrieb gestaltet.
Neben den 3G-Regeln für das Lehrerkollegium hielt Ratsmitglied und Allgemeinmediziner Dr. Harald Kuhn (BüBew) regelmäßiges Lüften für die einfachste und wirksamste Maßnahme, um Viren und Aerosole aus der Luft in Klassenzimmern zu entfernen. Gegenüber dem Gremium bestätigte Bürgermeister Michael Röhm (BüBew), diese Vorgehensweise für den Betrieb der Georg-Anton-Urlaub-Grundschule im neuen Schuljahr bis auf Weiteres mit Schulleitung und Elternbeirat so abgesprochen zu haben.
Gibt es Fördermittel?
Frank Remling (FWT) äußerte hierzu jedoch Bedenken. Er hielt es für möglich, dass "daraus Erkältungen bei den Kindern resultieren, die einen Teufelskreis samt notwendigem Fernbleiben vom Unterricht und neuerlicher Belastung der Eltern auslösen." Letztlich lies sich Remling in der Debatte aber von dem Hinweis auf Zustimmung zur Lüftungsregelung durch den Elternbeirat überzeugen.
So entschied sich das Gremium bei zwölf zu einer Stimme gegen die Beschaffung von Lüftungsgeräten oder Luftfilteranlagen. Um einen sicheren Schulbetrieb gewährleisten zu können, sprach sich der Gemeinderat zur Ausstattung der Grundschule stattdessen für den Kauf von neun CO2-Messgeräten mit Alarmfunktion zur Überwachung der Raumluft aus. Der Stückpreis beläuft sich laut Bürgermeister Michael Röhm auf etwa 130 Euro. Ob die Gemeinde hierzu Fördermittel erhält, muss die Verwaltung noch klären, bestätigte Röhm auf Nachfrage dieser Redaktion.