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NORDHEIM
Christin mag es auch asiatisch scharf
Im Wengert gibt es für Christin Ungemach derzeit nichts zu tun. „Den Rebenschnitt macht Opa Roman in nächster Zeit“, erzählt die Fränkische Weinkönigin, die Ende November auf Asien-Tour war, in Japan und China mit Krönchen und Dirndl für den Frankenwein geworben hat.
Beeindruckt: Weinkönigin Christin Ungemach vor der Skyline von Shanghai – zur Freude der Chinesen mit Dirndl und Krönchen.
Foto: Ungemach | Beeindruckt: Weinkönigin Christin Ungemach vor der Skyline von Shanghai – zur Freude der Chinesen mit Dirndl und Krönchen.
Norbert Hohler
Norbert Hohler
 |  aktualisiert: 19.12.2014 16:57 Uhr

„Ich fand es unglaublich interessant, war angenehm überrascht“, erzählt Christin nach ihren elf Tagen in Nagoya (Japan), Shanghai und Peking (China). Besonders gefallen hat der 22-Jährigen, wie offen und respektvoll die Japaner auf Gäste zugehen. Dort sei das Traditionelle stärker spürbar gewesen als in Peking und Shanghai, wo auch schöne Tempel und Prachtbauten zu bestaunen waren, es aber internationaler und viel geschäftiger zugeht. „Lustig fand ich, dass viele chinesische Frauen und Männer zwar modisch gekleidet waren, aber oft so gar nichts zusammenpasste.“

Dass Christin am Essen richtig Freude hat, wird beim Anschauen ihrer Asien-Bilder deutlich: Sie hat viele Köstlichkeiten fotografiert, bei denen einem schon beim Betrachten das Wasser im Mund zusammenläuft. Richtig begeistert war sie von der cross gebratenen Peking-Ente, die sie nahe beim Platz des himmlischen Friedens in Peking gegessen hat. „Sogar mit Stäbchen. Ich bin nur etwas erschrocken, als ich gemerkt habe, dass jemand meinen Kampf mit den Stäbchen filmt.“

Angetan hat ihr in Shanghai auch das „Hot-Pot“-Essen, bei dem Gemüse und Fleisch wie bei einem Fondue in einen heißen, extrem scharfen Sud getaucht wird. „Es ist erstaunlich, dass man dort die Schärfe viel besser vertragen kann.“

Der Abend hat der 22-Jährigen auch deshalb so gut gefallen, weil sie den chinesischen Sommelier Michael Zhang wiedertraf hat, den sie vor ein paar Wochen durch Würzburg geführt hat. „Er kam gerade von einer Neuseeland-Tour. Und wie er von Franken und unserem Wein geschwärmt hat, das ging runter wie Öl. Und es macht bei den Einheimischen vermutlich noch mehr Eindruck, als wenn wir so etwas sagen.“

Überdies hat sich ausgezahlt, dass Christin vorher die „Fettnäpfchen-Führer“ für beide Länder gelesen, Anfängerfehler vermieden hat. „Man gibt sich dort nicht die Hand, sondern verneigt sich. Manchmal streckt einem ein Asiate nach einem kurzen Moment die Hand entgegen – aus Respekt vor unserer Kultur - dann ist es natürlich in Ordnung, zuzufassen.“

Dass man Visitenkarten mit zwei Händen überreicht und in Empfang nimmt, wissen die meisten Asienbesucher. „Aber unhöflich wäre, sie wie bei uns üblich einfach einzustecken. Es gehört dazu, sie einen Moment zu betrachten, das wird erwartet.“

Beeindruckt war Christin vom achtstöckigen Tempel in Nagoya, der komplett aus Holz gebaut wurde – wohlgemerkt ohne einen einzigen Nagel. Dort und an vielen anderen Plätzen waren kleine Glückszettel oder Glückstafeln angebracht, auf denen um Beistand etwa für eine Prüfung gebeten wird. „Und die winkende Katze – in allen Größen und Ausführungen – ist dort der Glücksbringer schlechthin.“

Genial fand die Weinkönigin in Shanghai die schwindelerregend hohen Gerüste aus Bambus. „Für mich wäre das nichts“, zollt sie den Bauarbeitern Respekt. Begeistert war Christin vom Besuch der Küchen-Edelschmiede Gaggenau, wo sie zum Menü Divino-Weine präsentierte. Der Termin kam auf Vermittlung von Fabian Kraemer aus Escherndorf zustande, der Weine von Deutschland nach China exportiert.

Bei der gigantischen Messe in Peking, wo es Lebensmittel aus der ganzen Welt gab, war der Frankenwein mit dem Konterfei der Königin bald ausverkauft. „Die Chinesen waren ziemlich überrascht und haben sich richtig gefreut, dass ich auf Wunsch meine Autogrammkarte mit ihren Schriftzeichen unterschrieben habe. Das Üben hat sich gelohnt, das verlerne ich nicht mehr.“

Nach all der Aufregung in Asien freut sich die Weinkönigin jetzt so richtig auf ruhige Festtage in Nordheim. Traditionell wird Weihnachten mit Baum und Krippe bei Oma Gertrud und Opa Roman Christ gefeiert: Oma kümmert sich um die Pute, Christins Mutter Petra um Salate, Tante Karin ums Dessert. „Wir singen zusammen, mein Bruder und ich musizieren“. Und zum Essen werden traditionell Weine aus jenen Ländern verkostet, die Familienmitglieder im jeweiligen Jahr bereist haben. Das dürfte heuer dank Christin ein ziemlich munterer Abend werden!

 
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