(Rö.) Sergej Eisensteins Stummfilm „Panzerkreuzer Potemkin“ aus dem Jahr 1925 ist einer der berühmtesten Klassiker der Filmgeschichte. Am kommenden Sonntag, 22. September, wird das Meisterwerk um 11 Uhr im Central Kino in der Hofstraße gezeigt. Allerdings in einer ganz besonderen Fassung.
Denn der amerikanische Pianist Chris Jarrett, Bruder des Jazzpiano-Superstars Keith Jarrett, hat zu dem Film eine Musik geschrieben und wird diese live im Central Kino spielen. Chris Jarretts eigenständige, teils durchkomponierte, teils improvisierte Partitur unterstreicht die antimilitaristische Botschaft Eisensteins. Seine Musik ist aber weit mehr als nur Begleitung zum Film – sie wirkt auf eine ganz persönliche Art kommentierend und ergreift Partei für die Unterdrückten.
Chris Jarrett war zuletzt im Vorjahr beim Würzburger Jazzfestival zu Gast. Mit seinem Trio und als Solist hat er bereits mehrere CDs veröffentlicht. Inzwischen lebt er in Deutschland. Er ist auch als Komponist tätig und hat neben dem „Panzerkreuzer Potemkin“ weitere Filmmusiken geschrieben.
Thema des Films von Sergej Eisenstein ist der Volksaufstand im Jahre 1905 in Russland. Eisenstein hält sich im Wesentlichen an die historische Vorlage des Matrosenaufstandes von 1905. Nach den Niederlagen im Russisch-Japanischen Krieg verschärft sich in der Schwarzmeerflotte der Druck des Offizierskorps auf die Mannschaften. Die Unruhe unter den Matrosen wird größer und bolschewistische Kader planen für September einen Flottenaufstand. Am 14. Juni weigert sich eine Gruppe von Matrosen auf dem Panzerkreuzer „Fürst Potemkin von Taurien“ verdorbenes Fleisch zu essen.
Als die Matrosen erschossen werden sollen, meutert die gesamte Mannschaft. Die Offiziere werden festgenommen, das Schiff läuft in den Hafen von Odessa ein, um einen von den Offizieren ermordeten Matrosen zu bestatten. Die streikenden Odessaer Arbeiter solidarisieren sich mit den Aufständischen, hoffen gemeinsam auf eine Befreiung vom Zarenjoch.