Fast hatte man das Gefühl, er sei tatsächlich gekommen, der große Charles Aznavour.
Sein Konterfei leuchtete freundlich von der Wand des Konzertsaals der Sing- und Musikschule in Rottendorf. Dazu erschallte seine Stimme und er erzählte aus seinem bewegten Leben. Wer kein Französisch konnte, wurde nicht im Regen stehen gelassen, denn es flimmerten Untertitel über die Leinwand.
Diese hochinteressante und innovative Show genossen viele, der Saal war restlos ausverkauft. Die Helfer des Partnerschaftskomitees Rottendorf mussten auf Notsitze ausweichen. Dabei waren sie es, die das Konzert veranstalteten – mit finanzieller Förderung durch den Bezirk Unterfranken. Fast möchte man sagen: wie immer im Winter. Die rührige Vorsitzende des Partnerschaftskomitees, Ariane Ahrens-Rützel, sorgt dafür, dass es nie langweilig wird und findet immer wieder abwechslungsreiche Interpreten französischer Chansons.
Diesmal stand Stephan Hippe aus Hamburg auf der Bühne. Während über seinem Kopf die Größen des Chansons als Photographien erschienen und im Hintergrund ihre Lieder ertönten, erzählte er spannende Anekdoten oder sang mit. Teils auf Deutsch, teils auf Französisch. Diese multimediale Aufführung war ein Novum und begeisterte das Publikum. Zumal auf diese Art und Weise nicht nur die Ohren, sondern auch die Augen erfreut wurden.
So opulent seine Begleitshow war, so bescheiden trat der Künstler selber auf. Er zollte den Berühmtheiten immer wieder sichtbar Respekt, blickte zu ihnen, von denen er den einen oder anderen persönlich kennengelernt hat, auf. Wenn auch nur zu ihren Bildern, man spürte doch die große Achtung vor ihrer Musik und ihrem Charisma. Irgendwie ansteckend.
Der Wein und das Wasser, den die Ehrenamtlichen des Komitees anboten, stammten natürlich aus Franken. Gern wurde davon Gebrauch gemacht, während man sich mit den Bekannten unterhielt, die man zahlreich im Foyer treffen konnte. Es tut gut zu sehen, wie die Kultur wieder auflebt. Heute wissen wir, dass wir sie dringend brauchen, auch sie stellt eine Art Grundbedürfnis dar.
Von: Anke Schneider (Öffentlichkeitsarbeit, Partnerschaftskomitee der Gemeinde Rottendorf)