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Waldbrunn
CAP-Markt: Der soziale Aspekt ist der alles entscheidende Faktor
Das Projekt zur Nahversorgung in Waldbrunn wird nach der Übernahme durch die Gemeinde als Inklusionsprojekt gemeinsam mit dem St. Josef-Stift Eisingen als CAP-Markt realisiert werden. Über diese Entwicklung freuen sich (von links) Ilona Englert, pädagogische Leiterin der 'includeo gGmbH', Ernst A. Hestermann (Vorsitzender des St. Josef-Stift Eisingen', Bürgermeister Markus Haberstumpf und Andreas Eirich, kaufmännischer Leiter der 'includeo gGmbH'.
Foto: Herbert Ehehalt | Das Projekt zur Nahversorgung in Waldbrunn wird nach der Übernahme durch die Gemeinde als Inklusionsprojekt gemeinsam mit dem St. Josef-Stift Eisingen als CAP-Markt realisiert werden.
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 07.03.2024 02:53 Uhr

Noch in diesem Jahr sollen über die mit dem Warensortiment der Lebensmittelkette Edeka bestückte 700 Quadratmeter große Verkaufsfläche des CAP-Markt die Einkaufswagen rollen. Betrieben wird der Mark tals Inklusionsprojekt durch die Tochterfirma "includeo" des St. Josefs-Stift Eisingen. Und auch für die integrierte Bäckereifiliale samt Café fand sich mit der Würzburger Bäckerei Brandstetter ein Betreiber. Nachdem das Projekt im Vorjahr vor dem Aus stand, zeugt die nun durch Bürgermeister Markus Haberstumpf, Vorsitzenden des St. Josef-Stift Eisingen Ernst A. Hestermann sowie die pädagogische Leiterin Ilona Englert und den kaufmännischen Leiter Andreas Eirich von "includeo" an die Öffentlichkeit getragene Entwicklung nach Aussage aller Beteiligten von dem unbedingten Willen zur Realisierung. Der soziale Aspekt sei dabei der alles entscheidende Faktor gewesen.

Annähernd waren die Einschränkungen der Corona-Pandemie soeben überstanden, als im März 2022 der Spatenstich erfolgte zu einem im Ort über Jahrzehnte vermissten Nahversorgungsprojekt. Doch drastischer als die Pandemie sollte sich der gut einen Monat zuvor begonnene russische Angriffskrieg auf die Ukraine auf das als Inklusionsprojekt in Kooperation mit dem St. Josefs-Stift Eisingen Vorhaben auswirken. Innerhalb kürzester Zeit musste der damalige Investor ein abrupt gesunkenes Interesse an den als Miet- oder Eigentumsobjekte im Erd- und Dachgeschoss geplanten 15 barrierefreien seniorengerechten Wohneinheiten registrieren.

Nachhaltig und langfristig

Deshalb stand das Gesamtprojekt im Vorjahr vor dem endgültigen Aus, als sich der Investor zurückzog. Kurz vor dem lange gehegten Ziel aufgeben mochten aber weder die Verantwortlichen der Gemeinde Waldbrunn noch des St. Josefs-Stift. Im Interesse der Bevölkerung entschloss sich der Gemeinderat letztlich zur Übernahme und Fertigstellung des im Rohbau befindlichen Projekts durch die Gemeinde – in reduzierter Form, ohne Wohneinheiten.

Die Priorität bestand für alle Beteiligten in dem klaren Ziel, möglichst nachhaltig und langfristig eine örtliche Nahversorgung sowie interessante und abwechslungsreiche Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen. Unter dieser Prämisse und in Abstimmung mit möglichen Fördergebern wurde die Zusammenarbeit mit Tegut als geplanter Lieferant des Warensortiments auf den Prüfstand gestellt. Die gesetzten Ziele seien, laut Marco Warnhoff, Geschäftsführer des St. Josef Stift, mit Tegut nicht uneingeschränkt gewährleistet gewesen. Deshalb sei die Entscheidung gefallen, die Zusammenarbeit mit Tegut zu beenden.

Zur Realisierung des beabsichtigten Inklusionsprojekts wurde stattdessen entschieden, einen CAP-Markt in Waldbrunn zu eröffnen und durch die "includeo gGmbH", eine Tochterfirma des St. Josefs-Stift Eisingen, zu betreiben. "In Deutschland gibt es etwa 100 solcher inklusiver CAP-Märkte, in denen Menschen mit und ohne Behinderung gemeinsam arbeiten. Dabei fungiert die Lebensmittelkette Edeka als Partner, um Konkurrenzfähigkeit bei Preisen, Produkten und Frische zu gewährleisten", verdeutlichen die includeo-Verantwortlichen Englert und Eirich.

Erweiterung geplant

Die Produktpalette des CAP-Markt Waldbrunn wird sich am üblichen Wocheneinkauf orientieren, mit Produkten und Preisen wie in jedem anderen Edeka-Markt. Teil des Konzepts ist die Einbindung lokaler Hersteller und Produzenten. Das Angebot soll laut Stift-Vorsitzenden Hestermann jedoch über die im Ort so sehnlichst erhoffte Nahversorgung hinaus gehen. Um integraler Bestandteil der Gemeinde zu sein, sei beabsichtigt, das von Menschen mit und ohne Behinderung unter pädagogischer Begleitung gebotene Angebot durch haushaltsnahe Dienstleistungen zu erweitern. Neben einem angebotenen Mittagstisch erachtet Hestermann einen Wäsche-Service ebenso für möglich wie die Ausführung von Gartenarbeiten.

 
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  • Georg Ries
    Beeindruckend, was in Waldbrunn realisiert wird!
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