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WÜRZBURG
Campus Nord kein Ort zum Wohnen
So sehen Sieger aus: Die Würzburger Architekten Matthias (links) und Michael Hetterich (rechts) präsentieren mit dem Jury-Vorsitzenden xxxx xxxxx und Studentenwerks-Geschäftsführer Michael Ullrich ihren Siegerentwurf für eine neues Studentenwohnheim im Hubland Nord.
Foto: Norbert Schwarzott | So sehen Sieger aus: Die Würzburger Architekten Matthias (links) und Michael Hetterich (rechts) präsentieren mit dem Jury-Vorsitzenden xxxx xxxxx und Studentenwerks-Geschäftsführer Michael Ullrich ihren Siegerentwurf ...
Von unserem Redaktionsmitglied Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 25.05.2011 11:39 Uhr

Vor wenigen Wochen erst hat die Universität zum Beginn des Sommersemesters ihren neuen Campus Nord in den ehemaligen Leighton Barracks eröffnet, aber schon jetzt gehen die Planungen weiter. Das Studentenwerk möchte ein weiteres Wohnheim für die erwarteten zusätzlichen Studierenden bauen und stellte am Mittwoch den Sieger eines dafür ausgeschriebenen Architekturwettbewerbs vor. Es ist das Würzburger Büro Hetterich Architekten.

Das neue Wohnheim soll auf einem Grundstück nördlich des geplanten Zentrums für angewandte Energieforschung entstehen. Auch wenn es jetzt bereits einen Architekturentwurf für das Wohnheim gibt, steht der Grundstückserwerb noch auf wackeligen Füßen. Ursprünglich wollte das Studentenwerk auf dem Uni-Gelände bauen, doch die Universität hat das mit der Begründung abgelehnt, sie benötige das ganze Gelände für ihre eigenen Zwecke. Auch Verhandlungen des Studentenwerks mit der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten (Bima) scheiterten an unterschiedlichen Preisvorstellungen. Jetzt ist die Stadt Würzburg Verhandlungspartner, die das Areal von der Bima erworben hat.

Studentenwerks-Geschäftsführer Michael Ullrich ist zuversichtlich, sich mit der Stadt über den Kaufpreis einigen zu können. Allerdings übte er bei der Preisvergabe des Wettbewerbs auch Kritik an der Universität, deren Entscheidung, keinen Bauplatz zur Verfügung zu stellen, „nicht nachvollziehbar“ sei. Ullrich sprach sogar davon, dass im Studentenwerk erwogen wurde, aus dem Projekt auszusteigen.

Aus Sicht des Studentenwerks drängt auch die Zeit: Alle Planungen, auch die noch nicht fertig gestellte Bauleitplanung, müssen bis Ende Mai fertig sein, sonst kann das Studentenwerk keine öffentlichen Zuschüsse bekommen. Deshalb stehen jetzt auch die Verhandlungen mit der Stadt unter Zeitdruck.

Immerhin: Man weiß jetzt schon wie das neue Wohnheim aussehen soll. Die Würzburger Architekten Michael und Matthias Hetterich haben einen U-förmigen Bau entworfen, der sich über eine große Spielweise zum Landesgartenschaugelände hin öffnet und in dieses übergeht. Die Wohnräume sind nach Süden, Westen und Osten orientiert.

Das dreistöckige Gebäude, das in Einzel-, Zweier- und Dreierappartements Platz für 150 Studierende bieten wird, soll laut Ullrich einschließlich Grundstück rund zehn Millionen Euro kosten. 60 Pkw-Parkplätze sind in einer Tiefgarage angeordnet., oberirdisch wird es 150 Fahrrad-Stellplätze geben. Bis zum Wintersemester 2013 soll das neue Wohnheim in direkter Nachbarschaft des neuen Campus Nord bezugsfertig sein.

Der Vorsitzende der Wettbewerbsjury, Prof. Wolfgang Fischer, lobte das sehr hohe Niveau aller eingereichten 24 Entwürfe. Er betonte, dass es sich bei dem Neubau um den (neben dem ZAE) ersten Baustein am Eingang zu einem neuen Quartier handele, der wegweisend für dessen zukünftige architektonische Qualität sei. Deshalb seien daran auch ganz besondere Ansprüche zu stellen.

Nur ein Gerücht

Am Rande der Preisverleihung dementierte Michael Hetterich ein Gerücht im Zusammenhang mit den neuen zentralen Hörsaalgebäude im alten Campus Süd, das offenbar derzeit die Runde macht. Das Büro Hetterich hat das Gebäude mitgeplant. Demnach sind die Balkone, die rund um den Neubau verlaufen, ausschließlich als Fluchtbalkone für Notfälle geplant, und waren nie dafür vorgesehen, dort Pausen zu verbringen oder den Blick auf die Stadt zu genießen. Deshalb können sie auch in Vorlesungspausen nicht genutzt werden.

Sorge um die Mensa

Derweil sorgt sich in einem Brief an Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch die Studierendenvertretung um den Zustand der dringend sanierungsbedürftigen Hubland-Mensa. Immer wieder träten dort – teils massive – Schäden auf, die den Mensabetrieb akut gefährden könnten. Die Studierenden fordern in ihrem Brief vom Minister eine schnelle und dauerhafte Behebung der Schäden.

Der erste Preis: So sieht die Fassade des neuen Studentenwohnheims am Hubland nach den Plänen des Architekturbüros Hetterich aus.
Foto: Norbert Schwarzott | Der erste Preis: So sieht die Fassade des neuen Studentenwohnheims am Hubland nach den Plänen des Architekturbüros Hetterich aus.
 
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