Seit dem im April 2022 fertiggestellten Ausbau von WÜ3/WÜ21 zwischen Veitshöchheim und Gadheim führt ein Abbiegeast des neuen Kreisverkehrs auch in das Veitshöchheimer Gewerbegebiet. Nach Neuvergabe der Konzessionen für den Linienverkehr entsprach nun die APG dem lang gehegten Wunsch der Gemeinde Veitshöchheim, im zum 1. Januar fortgeschriebenen Fahrplan auch zu den Hauptverkehrszeiten einige Busse der Linie 19 Güntersleben-Würzburg und zurück über die Oberdürrbacher und Schleehofstraße durch das Gewerbegebiet der Stadtrandgemeinde zu führen.
Veitshöchheims Bürgermeister Jürgen Götz und Klimaschutzmanager Jan Speth stellten diese Neuerung zusammen mit APG-Verkehrsplaner Bastian Engert bei einem Pressetermin an der Haltestelle "Mühltannen" vor. Gerade noch rechtzeitig vor Inkrafttreten des neuen Fahrplanes war es der Gemeinde mit einem Aufwand von 110.000 Euro gelungen, so der Bürgermeister, in der Schleehofstraße neben der Haltestelle "Mühltannen" die weitere Haltestelle "Schleehof" auf Höhe der Firma Viktor Müller in beide Fahrtrichtungen barrierefrei mit Sonderborden und Blindenleitsystem auszubauen.
Drei Varianten
Mit dem Ausbau der Oberdürrbacher Straße hatte die Gemeinde vor der Kaserneneinfahrt bereits 2016 eine beidseitige Haltestelle geschaffen. Wie Götz ausführte, hat die Regierung von Unterfranken eine Förderung von 50 Prozent in Aussicht gestellt. Und auch der Landkreis fördert nach dem Haltestellenkonzept der APG den Ausbau der beiden Haltestellen mit 16.000 Euro. "Die Planung der neuen Routenführung der Buslinie 19 durch das Gewerbegebiet ist nicht einfach gewesen," erläuterte Jan Speth.
Ein wichtiger Aspekt war die Arbeitsplatzsituation im Gewerbegebiet, also in welchem Betrieb wie viele Menschen arbeiten. Aus drei unterschiedlichen Varianten habe dann die Gemeinde in Abstimmung mit der APG die Fahrtzeiten und die Führung der Fahrroute über die Oberdürrbacher Straße und Schleehofstraße ausgewählt. Wegfallen musste laut Speth die nicht barrierefreie Haltestelle Benzstraße.
So fahren nun ab dem Busbahnhof in Würzburg acht Busse zwischen 5.21 bis 7.35 Uhr. Nach neun Uhr fährt am Morgen kein Bus mehr ins Gewerbegebiet, nachmittags erst wieder um 13.33 Uhr und dann ab 14.47 Uhr acht Busse alle zwanzig Minuten bis 18.07 Uhr (Zeiten = Haltestelle Kaserne) und genau so oft auch umgekehrt.
Anpassungen sind möglich
Wer sich allerdings im Veitshöchheimer Altort erhofft hatte, nun mit dem Bus der Linie 19 direkt an das Maincenter zum Einkaufen fahren zu können, hat sich getäuscht. Denn die Busse ins Gewerbegebiet fahren vom Omnibusbahnhof in Würzburg kommend nicht über den Altort, sondern gleich den Geisberg hoch, lediglich mit einem Halt im Abfahrtsast der B 27 (Haltestelle Scheffelstraße). Einzige Ausnahmen sind die beiden Busse, die um 8.34 Uhr werktags und um 23.44 Uhr sonn- und feiertags ab Würzburg über die Kirchstraße und die Gartensiedlung die Schleife durch das Gewerbegebiet machen.
Rein theoretisch sei es zwar möglich, so APG-Verkehrsplaner Engert, alle Busse, die über den Altort und die Gartensiedlung nach Güntersleben fahren, auch durch das Gewerbegebiet zu schicken. Man müsse jedoch immer auch an die Fahrgäste aus Güntersleben denken. Mit jedem zusätzlichen Halt verlängere sich für diese die Fahrzeit von und nach Würzburg. Bei Bedarf sind laut Engert aber Fahrplananpassungen möglich, zum Beispiel, falls das neben der Strahlentherapie geplante Ärztehaus noch entsteht oder wenn die von einer Initiative geforderte Busverbindung zwischen dem Würzburger Stadtteil Oberdürrbach und Veitshöchheim zum Tragen komme.