Der Tagungsbetrieb läuft schon, die ersten Veranstaltungen hat das Burkardushaus im Schatten des Kiliansdomes auch schon gemeistert. Jetzt war feierliche Wiedereröffnung nach dreijähriger Sanierung. Bischof Friedhelm Hofmann segnete die Räume.
Das Burkardushaus ist die zentrale Begegnungsstätte der Diözese und Sitz der Akademie Domschule. Das Gebäude aus dem Jahr 1954 war deutlich in die Jahre gekommen. Nun erwartet die Besucher ein helles, modernes Tagungshaus mit viel Kunst im Inneren und auf dem neu strukturierten Platz. Die Kosten der Generalsanierung von 19 Millionen Euro werden je zur Hälfte aus Mitteln der Kirchensteuer und aus Einnahmen des bischöflichen Stuhls finanziert.
Ein Gottesdienst in der Sepultur des Kiliansdomes eröffnete die Festlichkeiten. Dann zog man weiter in das Tagungshaus. Dessen Chef, Domkapitular Helmut Gabel, erinnerte an die Aufgabe der Bildungsstätte: „Das Haus steht im Dialog mit Kirche und Gesellschaft.“
Universitätsprofessor Dr. Christian Bauer aus Innsbruck, geboren in Gerbrunn und studiert in Würzburg, hatte sich das Thema „Draußen zu Hause? Das Würzburger Burkardushaus zwischen Nachkriegsmoderne und Gegenwartkultur“ ausgesucht. Die Architektur von Dombaumeister Hans Schädel aus den 50er Jahren habe eine bemerkenswerte Botschaft formuliert: „Hier ist eine Kirche, die auch 'Gegenwart' sein kann und genau das zu sein verspricht, was im Titel des Festvortrages steht: draußen zu Hause.“
Der Bau an zentraler Stelle im Herzen der Stadt dokumentiere die Bedeutung des Hauses, damals wie jetzt, begann Bischof Friedhelm Hofmann seine Erläuterungen zu Kunst und Architektur. „An kaum einem anderen Ort des Bistums steht die Heiligung der Welt sowie die Weltwerdung des Heiligen so im Zentrum wie im Burkardushaus. Das hat der Baumeister dem Haus mit ins Erbgut geschrieben.“
Seit dem Frühmittelalter befanden sich an der Stelle des Burkardushauses Wohnungen und Ausbildungsstätten der Kleriker, die am Dom Dienst taten. Sie erhielten dort ihre Ausbildung. Nach der Gründung der Uni Würzburg im 16. Jahrhundert verlor diese Domschule an Bedeutung. 1954 ließ Bischof Julius Döpfner das Burkardushaus bauen.