Interessant, kompakt und kurzweilig war die Bürgerversammlung in Unterpleichfeld. Bürgermeister Alois Fischer stellte erfreuliche Entwicklungen der Gemeinde vor, bedankte sich bei Klaus Wild und Gerold Kober mit Handschlag und dem neuen Heimatkundebuch des Historischen Arbeitskreises Burggrumbach für deren "engagierten Einsatz" für das Allgemeinwohl und stellte sich den Fragen der Bürgerinnen und Bürger.
Weil die Themenliste recht lang war, hielt sich Bürgermeister Fischer nur knapp mit Zahlen auf. Die Gesamteinwohnerzahl sei mit 3329 wieder etwas gewachsen. Es habe mehr Geburten als Sterbefälle gegeben und die Gemeinde sei eine der jüngsten in ganz Unterfranken. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt bei 1116 Euro. Das Bauamt zähle aufgrund der Bearbeitung von vielen Anträgen für Wohn- und Gewerbebauten zu den aktivsten im Landkreis Würzburg.
Fischer freute sich über über mehrere Neueinstellungen im Rathaus und in den Kindergärten. Der Personalstand ermögliche die Vollbelegung. Insgesamt hat die Gemeinde Unterpleichfeld 53 Personen angestellt. Diese "beträchtliche Zahl" verteile sich auf die Verwaltung, den Bauhof, den Kindergarten und Hort mit insgesamt 130 Kindern, die Grund- und Mittelschule und den Abwasserzweckverband.
Positiv sei die Entwicklung der Firmen im Gewerbegebiet. Das Medical Center Windmühle und die künftige Firmenzentrale der Metallorum Edelmetallhandels GmbH würden 2025 eröffnet. Offen sei die Gemeinde für Standorte zum Ausbau erneuerbarer Energien bei Freifeld-Photovoltaik und Windkraftanlagen. Außen vor sei Unterpleichfeld inzwischen als Endlagerstandort für hochradioaktive Abfälle. "Unser gesamtes Gemeindegebiet kommt dafür nicht in Frage", beschrieb Bürgermeister Fischer das Ergebnis der bundesweiten Prüfung.
Weitere Inhalte waren der aktuelle Glasfaserausbau, der Baufortschritt für die neue dreizügige Grundschule, bestimmte ausgebaute Flurwege, die Dachsanierung der Mehrzweckhalle, Anschaffungen für die Feuerwehren, die App Heimat-Info und die abgeschlossene Kanalbefahrung aller Abwasserkanäle und Hausanschlüsse in den vier Ortsteilen. Ein Ingenieurbüro arbeite die Daten nun aus. Danach sollen sinnvolle bautechnische Maßnahmen ergriffen werden. Das Trinkwassersystem sei intakt und sehr gut gepflegt.
Bürgermeister Fischer sprach viel Lob und Dank aus, und zwar für die Menschen, die ehrenamtlich in den Vereinen und Verbänden aktiv sind oder Aufgaben in den Dörfern übernehmen. Er wies auf die Kleinprojekte über die ILEK-Allianz Würzburger Norden, das unterstützenswerte Wildbienenprojekt im Dorf und das Projekt Grüne Gräben zum Schutz von Extremwetterlagen und Hochwasser hin.
Wünsche hatten die rund 130 Bürgerinnen und Bürger vor Ort kaum. Eher zurückhaltend wurden Fragen gestellt zur Grundsteuerreform, zum Radweg nach Bergtheim, dem möglichen Stopp des ÖPNV-Busses nach Volkach in der Straße Schloßweth, zur geplanten Renaturierung in der Gemarkung Burggrumbach, zum leidigen Durchgangsverkehr in der Anliegerortsstraße Lerchenweg und schmuddelige Zustände an einem Bauwagen. Das Ortsoberhaupt erklärte den Sachstand oder versprach, sich darum zu kümmern.
Anfang 2025 wird es in Unterpleichfeld keinen Neujahrsempfang geben. Aufgrund der Bundestagswahl am 23. Februar würden zum Jahresbeginn alle Verwaltungskräfte zur Vorbereitung dieser Wahl gebraucht.