Ungewöhnlich groß war der Andrang beim Neujahrsempfang der Gemeinde Waldbüttelbrunn in der Ballsporthalle. Bürgermeister Klaus Schmidt schüttelte am Eingang fast jedem und jeder die Hand, eine Geste, wie sie noch vor einem Jahr fast unvorstellbar gewesen wäre. Schmidt ging in seiner Ansprache auch auf Irritationen innerhalb der Bevölkerung ein. "Es ist mir ein großes Anliegen, ihnen allen näherzubringen, dass es meiner Verwaltung, dem Gemeinderat und mir stets darauf ankommt, gerecht zu sein und nach Gesetz und Ordnung zu handeln. Wenige Einzelne mögen dies als strenges Auslegen von Gesetzen und Vorschriften erachten, mir ist es jedoch wichtig, dass allen Bürgerinnen und Bürgern, egal welcher Religionszugehörigkeit, Herkunft, politischer Gesinnung, ob arm oder reich, eine gleiche Behandlung zuteilwird."
Seine Rede wurde immer wieder von Stücken der DJK Blaskapelle Waldbüttelbrunn aufgelockert, die unter Leitung von Werner Konrad beste böhmische Blasmusik spielte. Sie mussten genauso wie die Besucherinnen und Besucher des Neujahrsempfangs in der kühlen Halle aushalten. "Wir tragen alle gemeinsam die Verantwortung in dieser schwierigen Zeit. Nicht nur für uns hier in Deutschland, sondern auch für unsere europäischen Nachbarn. Bitte unterstützen Sie auch die vom Gemeinderat beschlossenen Einsparmaßnahmen", mahnte Schmidt weiter zum Energiesparen.
Gewerbesteuer brachte 4,8 Millionen Euro
Schmidt machte aber auch Mut für die kommende Zeit: "Waldbüttelbrunn mit seinen Ortsteilen Roßbrunn und Mädelhofen ist eine Gemeinde, in der es sich gut leben, lernen und arbeiten – aber auch gut investieren lässt. Das Gewerbegebiet gedeiht und blüht. Unsere Unternehmen sind gut aufgestellt. Wir lassen es langsam wachsen und wir sind in der glücklichen Lage, dass wir uns diejenigen Betriebe aussuchen können, welche sich bei uns ansiedeln wollen". Über 4,8 Millionen Euro hatte die Gewerbesteuer im letzten Jahr gebracht für die Gemeinde. Geld, das gut investiert, in den nächsten Jahren Früchte tragen werde, ist sich der Bürgermeister sicher.
Neben dem Blick auf die Gemeinde Waldbüttelbrunn lenkte Schmidt den Blick auch auf die Partnerstädte der Gemeinde. Trotz Corona sei der Kontakt nach Frankreich (Fleury sur Orne) und Polen (Radomysl nad Sanem) nie abgerissen. Als Zeichen der Verbundenheit war Bürgermeister Thomas Franke aus dem thüringischen Remptendorf gekommen, der in seinem Grußwort darauf einging, dass man gemeinsam in den letzten Jahren viel ertragen musste, aber für die Zukunft gute Perspektiven sieht. "Wir wollen optimistisch sein".
Pionierleistung von Liliane Matthes
Nicht verliehen werden konnte in diesem Jahr die silberne Gemeindeplakette, die extra von Raimund Wirth neu gestaltet worden war. Es wurden der Gemeinde schlichtweg keine möglichen Personen genannt, bedauerte Schmidt. Umso erfreulicher für ihn war die Ehrung von Liliane Matthes. Als erste Frau in Bayern war sie Leiterin einer Polizeidienststelle von 2009 bis 2015 und wurde kürzlich von Ministerpräsident Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. "Sie war deshalb für viele Frauen in den letzten Jahren Vorbild und Türöffner für ihren Karriereweg bei der Bayerischen Polizei. Ihre Pionierleistung für Gleichberechtigung verdient höchste Anerkennung". Matthes sei die einzige Polizistin, die bisher diese hohe Auszeichnung erhalten hat, so Schmitt weiter.
Zudem wurden auch noch erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler geehrt, darunter auch die Männermannschaft Handball der DJK Waldbüttelbrunn, die den Aufstieg in die 3. Liga geschafft hatte. Daher kam Schmidts Ausspruch: Waldbüttelbrunn ist jetzt drittklassig. Nach dem offiziellen Teil gab es dann noch genug Zeit, sich miteinander auszutauschen und ins Gespräch zu kommen.