Mit der erfreulichen Nachricht, dass die Einwohnerzahlen in Gelchsheim mit den Ortsteilen Osthausen und Oellingen von 823 auf 834 gestiegen sind, begann Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft Aub (VG) Judith Kammleiter bei der Bürgerversammlung mit ihrem umfassenden Einblick in die finanzielle Situation der Marktgemeinde.
Das gesamte Haushaltsvolumen 2024 umfasst 3.890.200 Euro gegenüber 2.837.327 Euro in Vorjahr. Auf den Verwaltungshaushalt entfallen 2.293.600 Euro und 1.596.600 Euro auf den Vermögenshaushalt.
Die wichtigsten Einnahmen sind der Gemeindeanteil an der Einkommensteuer mit 548.000 Euro (480.755 Euro im Vorjahr). Die Gewerbesteuer mit 340.000 Euro, die Schlüsselzuweisungen vom Land mit 224.900 Euro sowie die Kita-Zuweisungen vom Land in Höhe von 210.000 Euro.
Die Reihe der größten Ausgaben im Verwaltungshaushalt führt die von 367.806 auf 459.100 Euro gestiegene Kreisumlage an. Die Umlage an die VG Aub beträgt 186.400 Euro, die Kosten für Kanalunterhaltungsmaßnahmen sind mit 100.000 Euro veranschlagt, Bauhof-Dienstbezüge 152.800 Euro, die Umlage an den Grundschulverband beträgt 74.600 Euro sowie insgesamt 120.000 Euro für die Wasserversorgung-Unterhaltsmaßnahmen und den Fremdwasserbezug. Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beträgt 29.300 Euro.
Erschließung Baugebiet "Alter Sportplatz"
Die Ausgaben im Vermögenshaushalt sind geprägt von der Erschließung des Baugebiet "Alter Sportplatz" mit 375.000 Euro. Weitere 240.000 Euro für die Sanierung der angrenzenden Birkenstraße und der Sonderhöfer Straße. Hinzu kommen 205.000 Euro für den Bau der Kanal- und Wasseranschlüsse. Im Ortsteil Oellingen sind 110.000 Euro für den Bau eines Regenrückhaltebeckens eingeplant, sowie 80. 000 Euro für die Erneuerung des Oellinger Friedhofs und 50.000 Euro für die Sanierung des Vereinsheims.
An Einnahmen im Vermögenshaushalt ist die Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage mit 752.200 Euro vorgesehen wie die Investionspauschale vom Land mit 126.000 Euro sowie 467.500 Euro durch den Verkauf von Bauplätzen.
Kämmerin: Ausgaben steigen, Einnahmen nicht
Kämmerin Kammleiter zog das Fazit: "Die Ausgaben steigen und steigen, die Einnahmen aber nicht." Damit werde sich der gemeindliche Schuldenstand nach einer Tilgung von 54.075 Euro zum Jahresende auf 75.557 Euro belaufen. Das entspricht einer Verschuldung je Einwohner von 91 Euro. Die Allgemeinen Rücklagen werden sich von 1.465.000 im Vorjahr auf 712.000 Euro verringern.
Laut Bürgermeister Roland Nöth, der vor 40 Teilnehmenden seinen Rechenschaftsbericht gab, wurde im Vorjahr fleißig gearbeitet. Angefangen von den Arbeiten am Baugebiet "Alter Sportplatz", auf dem in Kürze acht Plätze bebaut werden können, bis hin zur Schaffung einer Urnengräber-Anlage im Gelchsheimer Friedhof. Die Sanierung einer Wasserrinne gehörte in Oellingen ebenso zu den Aufgaben wie die Erneuerung des Feuerwehr- und Jugendhauses. Dabei erwähnte der Bürgermeister lobend, dass sich freiwillige Helfer an den Erneuerungsmaßnahmen beteiligt haben. Für den Freizeitplatz in Osthausen der über das Regionalbudget gefördert wurde, betrugen die Gesamtkosten zirka 10.100 Euro. Der Eigenanteil der Gemeinde liegt bei zirka 3300 Euro.
Die Freibadsaison 2023 konnte, so Roland Nöth, mit Gesamtausgaben von zirka 85.000 Euro und Gesamteinnahmen von zirka 55.500 Euro nach seinen Worten "erfolgreich abgeschlossen werden." Zu den geplanten Maßnahmen zählen die Neugestaltung des Kirchplatzes in Oellingen der mit Unterstützung des Regionalbudget verwirklicht wird, sowie die Grundlagenermittlung und Klärung der Finanzierung für die Sanierung des Oellinger Vereinsheims. Eine größere Maßnahme steht der Gemeinde mit dem geplanten Breitband-Glasfaserausbau bevor. Die Kosten von rund 1,7 Millionen Euro werden mit einem Zuschuss von 90 Prozent gefördert.