Burkard Losert hat es spannend gemacht, ob er nochmals als Bürgermeisterkandidat der CSU zur Wahl am 15. März 2020 antritt. Nun ist es heraus: Bei der Aufstellungsversammlung in der Schlossgaststätte hat der 63-jährige Amtsinhaber darauf verzichtet, nochmals zur Wahl anzutreten. Die CSU geht stattdessen mit dem langjährigen Sprecher der CSU-Fraktion Bernhard Weidner ins Rennen um die Amtsstube in den historischen Mauern von Schloss Grumbach: Der 55-Jährige wurde von Losert vorgeschlagen. Mit nur einer Gegen- und 51 Ja-Stimmen stellten sich die CSU-Mitglieder beinahe geschlossen hinter den Kandidaten.
Auf Nachfrage erklärte Losert, dass er kurz nach der Sommerpause entschieden habe, nicht nochmals anzutreten. Für ihn habe es immer festgestanden, dass es nach drei Amtsperioden an der Spitze der Marktgemeinde Zeit dafür sei, in sich zu gehen und zu fragen, ob es nicht "neue Ideen" bräuchte. Auch sei er keiner, der sich erst wählen lasse und dann inmitten der Amtsperiode sein Amt abgebe, erklärte er. Mit Weidner stehe ein "kompetenter, fähiger und erfahrener Mensch" zur Verfügung, den er "mit bestem Gewissen" als Bürgermeisterkandidaten vorschlagen könne.
Den weiteren Ablauf schilderte der neue Ortsvorsitzende Christian Reith. Einen "Plan B" habe es zu diesem Zeitpunkt noch nicht gegeben. Es sei jedoch vergleichsweise leicht gefallen, Interessenten für eine Kandidatur zu finden. Der Vorstand habe ein "Personalkarussell" von fünf Personen zusammengestellt, darunter auch – für den Notfall - Losert. Im Laufe der Wochen hätten sich die beiden Ortsverbände Rimpar-Maidbronn und Gramschatz "einvernehmlich" auf Weidner festgelegt.
Bernhard Weidner, 55 Jahre alt und vierfacher Vater, verfügt über 18 Jahre kommunalpolitische Erfahrung. Seit 2002 ist er Gemeinderat für die CSU und seit Jahren als Fraktionsvorsitzender. Nach seinem Studium als Diplom-Wirtschaftsingenieur ist er bis heute als Prokurist für die Würzburger Stadtwerke tätig, zunächst für die Heizkraftwerk GmbH, seit 2007 für die Mainfrankennetze.
Erfolgreich in der Wirtschaft habe er überlegen müssen, ob er das Wagnis Bürgermeisterkandidatur eingehen möchte und dafür geeignet sei, gestand er. Entscheidend sei für ihn gewesen, dass ihm "die Zukunft Rimpars, dem Ort wo seine Kinder aufgewachsen seien, am Herzen" liege.
Als wichtigste Aufgaben nannte er, das Rimparer Verkehrsproblem in den Griff zu bekommen, den Einbahnring umzusetzen, den Bau des Ärztehauses, aber auch als neuen Schwerpunkt der Ortspolitik die Klima- und Energiepolitik. Er wolle "Bewährtes fortsetzen und stärken, aber auch neu Akzente setzen".
Und Bürgermeister Losert, wird es ihm im Ruhestand nicht langweilig werden? Er hat weiterhin zahlreiche Ehrenämter in Vereinen oder als Vorsitzender. Auch hat er sich mit Listenplatz 20 auf die Liste nehmen lassen. Die Lust auf Kommunalpolitik scheint ihm also nicht vergangen zu sein.