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Würzburg
Bürgermeister Gerhard Franke gestorben
Gerhard Franke
Foto: ArchivWL | Gerhard Franke
Bearbeitet von Andreas Köster
 |  aktualisiert: 31.05.2021 02:12 Uhr

Gerhard Franke, von 1990 bis 2002 dritter Bürgermeister der Stadt Würzburg, ist in der vergangenen Woche im Alter von 80 Jahren gestorben. Darüber informiert die Stadt Würzburg in einer Pressemitteilung.

Franke wurde am 2. Mai 1941 in Groß-Künzendorf geboren. Bereits als Kind traf ihn ein hartes Schicksal, als er und seine Familie 1945 aus dem Sudentenland vertrieben wurden. „Gerhard Franke hat 36 Jahre lang ehrenamtlich als Stadtratskollege und dritter Bürgermeister die positive Entwicklung der Stadt mit großem Engagement mitgestaltet. Franke war für seine Hilfsbereitschaft bekannt und bemühte sich besonders um Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens standen“, sagt Oberbürgermeister Christian Schuchardt: „Er erwarb sich großer und bleibender Verdienste um Würzburg und die hier lebenden Menschen.“

Franke war zunächst Polizeibeamter und studierte später, nach der Geburt seiner Söhne, Jura. Mit Ablegen der ersten juristischen Staatsprüfung an der Würzburger Universität wurde er Rechtsreferendar, gründete jedoch später sein eigenes Unternehmen.

36 Jahre lang im Stadtrat

1972 wurde Franke erstmalig in den Stadtrat gewählt und setzte sich als Ratsmitglied 36 Jahre lang für die Belange der Bürgerinnen und Bürger ein. Von 1985 bis 1990 war er Fraktionsvorsitzender der SPD-Fraktion. 1989 wurde er in den Personalausschuss des Bayerischen Städtetages berufen und ein Jahr später übernahm er das Amt des dritten ehrenamtlichen Bürgermeisters der Stadt Würzburg.

„Gerhard Franke lagen während seiner gesamten politischen Laufbahn die Anliegen der Bürger am Herzen“, würdigt Alt-Bürgermeister Adolf Bauer das Engagement seines ehemaligen Kollegen. Dabei kümmerte sich Gerhard Franke vor allem Arbeitnehmer- wie auch um Sicherheitsfragen, so die städtische Mitteilung.

Zwölf Jahre dritter Bürgermeister

Das Amt des Bürgermeisters hatte er zwölf Jahre inne. Allerdings unter verschiedenen politischen Vorzeichen: 2001 verließ Franke die SPD-Fraktion und trat der FDP/UBW-Fraktion bei. 2003 folgte der Wechsel zur Würzburger Liste. Diese vertrat er bis zu seinem politischen Ruhestand 2008 im Stadtrat. Ab 2004 war Franke außerdem Aufsichtsratsmitglied der Würzburger Hafen GmbH.

„Gerhard Franke war ein Kommunalpolitiker, der auch in schwierigen Themen und in schwierigen Situationen viel bewegt hat“, erklärt Alt-OB Jürgen Weber und damaliger WL-Chef, der sich immer auf Frankes Kollegialität verlassen konnte: „Er war ein echter, guter Wegbegleiter.“

Vorsitzender des SV Heidingsfeld

Frankes großes Hobby war der Fußball. Von 1980 bis 1996 war er Vorsitzender seines Vereins, des SV Heidingsfeld. Stark engagierte sich Franke auch im Riesengebirgler Heimatkreis Trautenau e.V., dessen Ehrenmitglied er „als zuverlässiger Partner der Sudetendeutschen“ 2002 wurde. Es war Franke ein Anliegen, auf diese Weise die Erinnerung an das Schicksal seiner und zahlreicher weiterer sudentendeutscher Familien aufrechtzuerhalten.

Für seinen langjährigen politischen Einsatz erhielt Gerhard Franke zahlreiche Auszeichnungen. So wurde er mit den Kommunalen Verdienstmedaillen in Bronze und Silber, dem Goldenen Stadtsiegel sowie dem Tanzenden Schäfer und dem Silbernen Ratsbecher geehrt.

 
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