Bestürzung an der juristischen Fakultät der Universität Würzburg: Im Alter von 66 Jahren ist Rechtsprofessor Oliver Remien nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Er hatte Anfang April noch eine Würzburger Studierenden-Gruppe beim so genannten "Vis Moot" in Wien begleitet, dem größten internationalen Zivilrechtswettbewerb mit 360 Teams aus über 80 Ländern.
Die internationale Prägung der juristischen Ausbildung sei ihm stets ein Herzensanliegen gewesen, schreibt der Dekan der juristischen Fakultät, Prof. Christof Kerwer, in einer Nachricht an Studierende. Remien hatte seit 2001 an der Uni den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Europäisches Wirtschaftsrecht, Internationales Privat- und Prozessrecht sowie Rechtsvergleichung inne. Studierende und Mitarbeitende schätzten ihn ob seiner fachlichen und menschlichen Kompetenz. Er war zum 1. April in den Ruhestand gegangen.
Gesundheitliche Probleme während Aufenthalt in Wien
Während des Wettbewerbs in Wien kam Remien mit gesundheitlichen Problemen in eine Klinik. Dort starb er am vergangenen Montag. Die Gruppe war bereits nach einer Woche nach Würzburg zurückgekehrt.
Über viele Jahre hatte Remien die Würzburger Teams bei dem Zivilrechtswettbewerb akademisch betreut. Er habe sich mit großem Engagement für die Fakultät und ihre Studierenden eingesetzt, so der Dekan. Für das Begleitstudium im Europäischen Recht war Remien viele Jahre lang Vorsitzender der Studienleitung.
In Hamburg geboren und studiert
Prof. Oliver Remien wurde in Hamburg geboren und studierte dort sowie an der Universität Genf Rechtswissenschaften. Nach dem zweiten Staatsexamen war er ab 1986 – während seiner Promotion – wissenschaftlicher Referent am Max-Planck-Institut und übernahm Lehraufträge an der Universität Hamburg, am Europa-Kolleg Hamburg und beim Hanseatischen Oberlandesgericht.
Nach seiner Habilitation an der Uni Hamburg und Lehrstuhlvertretungen kam er 2001 als Ordinarius an die Würzburger Julius-Maximilians-Universität. Einen Ruf an die Frankfurter Goethe-Universität lehnte er 2007 ab, von 2012 bis 2014 war Remien Dekan der juristischen Fakultät. Er war seit 2004 assoziiertes Mitglied der Internationalen Akademie für Rechtsvergleichung sowie Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Vereinigungen.