Oben probt die Musikkapelle, unten rackern acht Freiwillige am Ausbau des Bürgerheims. Die Terrasseneinfassung soll fertig werden – und tut es. Es ruhen große Hoffnungen auf dem Bau. Friedhof und Nikolauskapelle sind ebenfalls Baustellen. Das 1200-jährige Eßfeld hübscht sich auf.
Im Laufe des Sommers soll der Innenausbau fertig werden. Diesen hat sich TSV-Vorsitzender und Marktgemeinderat Matthias Raps vorgenommen und die Regie übernommen für die 185 Quadratmeter neu umbaute Fläche. Bei der Turnhalle wurde ein Anbau eingeschossig angefügt. Er wird den Gastraum für bis zu 50 Personen, die Küche und das Getränkelager abgeben, denn ein Gasthaus gibt es seit 2008 nicht mehr. Die Sanitäranlagen sind im früheren Feuerwehrhaus untergekommen.
2000 Stunden Eigenleistung
Gut zehn Leute zählt Raps zu seinem festen Helferstamm. Manfred Graf, Rainer Klein, Markus Hilpert, Philipp Gabel und Kerstin Beetz gehörten neben den Anwesenden, Michael Lesch, Eduard Geßner, Jörn Watzke, Marcus Weber, Tobias Gabel, Martin Landwehr und Josef Rehmann jedenfalls noch dazu. Es wird gemeinsam entwickelt und entschieden, wodurch die Arbeit einen gewissen Anspruch bekommt.
Die Organisation wiederum liege bei Raps. Etwa 40 Leute hat er insgesamt auf seiner Helferliste. Fast 2000 Stunden Eßfelder Eigenleistung stecken bislang in dem Bau, berichtet Raps. Nach gut zwei Jahren kommen sie jetzt in die Schlussphase. Und die Stimmen mehrten sich, dass es endlich mal fertig werden muss, räumt er ein. Er wolle aber, dass so viel wie möglich in Eigenarbeit erledigt wird.
Möglichst viel Eigenleistung
Das festgelegte Budget von 890 000 Euro soll möglichst viel abdecken, darunter das neue Dach und neue Fenster, begründet er seinen Sparwillen. Vorerst gäbe es auch nicht die Einnahmen aus dem verschobenen Dorffest zum 1200-jährigen Bestehen, die auf das Bürgerhaus verwendet werden sollten.
Lange schon ist die Schule mit dem Original-Charme der 1960er Jahre Bürgerheim, stellt Räume für die Musikkapelle, die Jugendlichen, die Feuerwehr. Zuletzt zog auch der Sportverein ein. Ein echtes Ass ist die Turnhalle, die fast täglich für Sportgruppen genutzt wird. Raps: "Es ist schon relativ viel los hier".
Dennoch: in Optik und Sozialkompetenz blieb der Bau unzulänglich, was sich jetzt ändert, hofft Raps: "Mein Ziel ist, dass dieser Anbau mehr als ein oder zweimal die Woche genutzt wird". Wie der Betrieb gesichert wird, muss sich noch herausstellen. Gesucht wird zunächst ein ansprechender Name. Die offizielle Bezeichnung "Dorfgemeinschaftshaus" wie die Fördermaßnahme beim Amt für ländliche Entwicklung heißt, findet er viel zu sperrig. Die Fassade jedenfalls wird in einer gemeinschaftlichen Aktion zum Ende der Sommerferien "sehr bunt" werden.
Fertigstellung vor Allerheiligen
Beinahe fließenden Übergang gibt es zur Baustelle im Friedhof, der neu gestaltet wird. Die Hecken zwischen den Grabsteinen wurden entfernt, die Wege erneuert, Neupflanzungen vorgenommen. Im nördlichen Bereich wird Platz für weitere Urnengräber geschaffen. Bürgermeister Helmut Krämer beziffert die Maßnahme mit 350 000 Euro und spekuliert auf eine Fertigstellung im September – spätestens aber vor Allerheiligen.
Mitten im Dorf, an der Nikolauskapelle steht ein weiteres Gerüst. Kaputte Fenster, schadhafter Putz – die Kirchenstiftung hat sich der Kapelle mit der sagenhaften Geschichte um den Minnesänger Reinmar von Zweter angenommen. Auch hier ist Eigenleistung die Basis, damit Eßfeld zu seinem 1200-jährigen Bestehen gut dasteht.