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Würzburg
Bürgerentscheid zum Kardinal-Faulhaber-Platz findet statt
Bearbeitet von Pia Lehnfeld und Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 11.12.2019 14:38 Uhr

Der Bürgerentscheid über die Zukunft des Kardinal-Faulhaber-Platz wird nicht zurückgezogen. Dies teilte Jörg Töppner, Vertretungsberechtigter für die Bürgerinitiative (BI), am Sonntag der Stadt Würzburg mit. Damit findet die Abstimmung am 2. Juli über die Zukunft des Kardinal-Faulhaber-Platz statt.

„Ich bedaure, dass die Chance zur Befriedung der Stadtgesellschaft durch Rücknahme des Bürgerentscheids nicht angenommen wurde“, so Oberbürgermeister Christian Schuchardt in einer Pressemitteilung.  „Die Brücke zum Interessenausgleich war gebaut, insbesondere nachdem die Mehrheit des Stadtrates der Bürgerinitiative weit entgegenkommen ist und ihren Willen zu einem grünen Platz mit 26 Bäumen durch Beschluss vergangenen Donnerstag im Stadtrat dokumentiert und festgeschrieben hat. Mit dieser Unbeweglichkeit zeigt die BI, dass es nun um eine reine ideologische Debatte gegen alle Stellplätze geht." Parkende Autos gehörten nach Auffassung des OB am besten „unter die Straße“.

„Keine signifikante Auswirkung auf das Mikro-Klima"

Durch Tiefgaragenangebote könne die Zahl der Parkplatzsuchenden reduziert werden. Die Plätze in der Tiefgarage, die von der BI „bekämpft" würden, seien aber nicht nur nötig für die Erreichbarkeit der Innenstadt. Sie würden auch benötigt für den Stellplatznachweis zur Erweiterung des Mainfranken-Theaters und für eine künftige Nutzung des Mozart-Areals als Sozialrathaus – einem Uransinnen der BI. Auch zeige eine Vorabinformation der Klimaanalyse für den Kardinal-Faulhaber-Platz, dass ein zurückhaltendes Gebäude, das für die Aufnahme der Einfahrt der Tiefgarage wie in der Rückermainstraße gebraucht wird, keine signifikanten Auswirkungen auf das Mikroklima des Platzes haben werde. Letzteres werde in den nächsten Wochen der Öffentlichkeit vorgestellt werden, heißt es in der Pressemitteilung abschließend.

Mix aus Grün und Bebauung

Der Würzburger Stadtrat hat im vergangenen Sommer mit breiter Mehrheit entschieden, dass der Parkplatz gegenüber des Mainfranken Theaters für einen Mix aus Grün und Bebauung genutzt werden und unter ihm eine zweigeschossige  Tiefgarage errichtet werden soll. Das Aktionsbündnis „Grüner Platz am Theater“ dagegen kämpft mit seinem Bürgerbegehren für eine Begrünung des Kardinal-Faulhaber-Platzes und gegen eine weitere bauliche Verdichtung. Auf diese Weise soll eine weitere Belastung der Stadt durch Feinstaub verhindert werden.

Mikroklimatische Untersuchung der Planungsverianten

Der Umwelt und Planungsausschuss hatte die Verwaltung in seiner Sitzung am 2. Mai beauftragt, eine mikroklimatische Untersuchung unterschiedlicher Planungsvarianten des Kardinal-Faulhaber-Platzes durchzuführen. Vorangegangen war ein dementsprechender Antrag der Ratsmitglieder Patrick Friedl, Karin Miethaner-Vent, Silke Trost (Grüne), Raimund Binder (ÖDP), Wolfgang Baumann (ZfW) und Sebastian Roth (Die Linke). Das Ergebnis soll in der Sitzung am 20. Juni vorgestellt werden.

Mehr Verkehr heißt mehr Schadstoffe.

Jörg Töppner begründete im Namen des gesamten Aktionsbündnisses die Ablehnung ebenfalls in einer Pressemitteilung. Als Knackpunkt sieht Töppner die Tiefgarage in zentraler Lage. „Verkehrspolitisch ist sie hoch problematisch da sie zwangsläufig noch mehr Verkehr ins Zentrum lenkt“, so Töppner weiter „und ökologisch gefährlich“. Mehr Verkehr heiße mehr Schadstoffe, mehr Feinstaub und Stickoxide.

In der geplanten Tiefgarage sieht das Aktionsbündnis zudem ein massives Hindernis für einen Grünen Platz. „Einen echten Park mit überlebensfähigen Bäumen und weitgehender, dauerhafter Begrünung gibt es nur auf einem versickerungsfähigen und zum Grundwasser hin offenen Platz“, so die zweite Sprecherin Christa Grötsch von den Grünen in der selben Mitteilung.

 
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Kommentare
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  • ub-ejournals@uni-wuerzburg.de
    Wie soll man denn überhaupt diese Tiefgarage erreichen? Die Ludwigstrasse ist jetzt schon jeden Morgen und jeden Abend hoffnungslos verstopft. Die Entscheidungsträger im Stadtrat sind leider keine Kenner der Probleme der Innenstadt und ihrer Bewohner. Es zählen ausschließlich die Interessen des Handels, leider.
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  • kej0018@aol.com
    Manche Kommentatoren scheinen zu glauben, das Wohl und wehe der Stadt hinge vom Bau genau dieser Tiefgarage ab. Das finde ich ganz schön unüberlegt und wenig sinnvoll, ganz davon abgesehen, daß der Ton in vielen Kommentare unfein bis gehässig ist - pfui!

    Natürlich machen ein paar Bäume keine große Veränderung im Mikroklima - aber: wenn man die paar Bäume hier und die paar Bäume da und die paar Bäume dort zusammenzählt ergibt die Summe doch nicht Positives. Das Klima in Würzburgs Innenstadt ist nicht nur im Hochsommer miserabel und wir brauchen mehr Sauerstoffproduzenten - damit meine ich aber nicht die Mickerbäumchen oder das Buschwerk, was auf einem Tiefgaragen-Betondeckel wachsen kann.
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Spontan eine ganz dumme Frage -

    wenn man die Anzahl der Parkplätze weiter vermindert und am ÖPNV auch nix macht (geschweige denn P&R-Plätze anzulegen), was könnte das (u. a.) für die Auslastung des Theaters und anderer "Points of Interest" in der Innenstadt bedeuten?

    Manchmal hab ich echt das Gefühl, eine unheimliche Anzahl von Leuten setzt alles daran, den Standort WÜ für Einpendler (aber nicht nur die...) so uninteressant wie irgend möglich zu machen...

    Damit man mich richtig versteht: Schadstoffminderung durch weniger Autoverkehr - gute Idee. Nur: wenn man keine (vernünftigen) Alternativen dazu bietet, bleibt es bei "gut gedacht und schlecht gemacht".
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  • Arcus
    @grayjohn. Richtig. Aber diesen Schuh muss sich die Stadt anziehen. Für Würzburg brauchts endlich ein vernünftiges, zukunftsorientiertes Gesamtverkehrskonzept. Mit einem Flickenteppich an Einzelmaßnahmen ist es nicht getan.
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  • Arcus
    Liebe Mainpost, vielleicht schafft ihr es gegen die (anscheinend) große Zahl von Faktenignoranten anzugehen. Alleine wenn ich an die Digitalisierung des Verkehrs denke, (selbstfahrendes Auto) wird der Parkplatzbedarf deutlich abnehmen. Und ja überall wo möglich muss natürlich Würzburg grüner werden. Lets go. Aber das darf nur der Anfang sein. Weiter verbrennungsmotorgetriebene Autos in die Stadt zu holen ist auf keinen Fall sinnvoll.
    Ich hoffe das Bürgerbegehren führt zu mehr faktenorientierten Diskussionen. Schließlich profitieren mittel und langfristig alle Bürger von einer grüneren Stadt.
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  • holle4es
    Und die selbstfahrenden Autos machen was genau, wenn sie nicht gefahren werden??? Oder stoppen die automatisch an der Stadtgrenze und aktivieren den Schleudersitz Richtung Bushaltestelle? Diese Tiefgarage ist nicht kriegsentscheidend bei der zukünftigen Stad(-verkehrs)Entwicklung. Sehr wohl aber eine ordentliche Radverkehrsfürung und eine MIV-ÖPNV Verknüpfung.
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  • Arcus
    no worries. Gegen eine vernünftige Radverkehrsführung ist nicht zu sagen. Im Gegenteil Würzburg hat da riesiges Potential. Auch ein vernünftiger, zielgerichteter Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ist nur richtig. Das autonom fahrende Auto wird aber trotzdem zu einem ganz anderen Verhalten führen. Das Auto wird dann nicht mehr Eigentum sein. Es wird, wie das Taxi heute dann kommen wenn es gebraucht wird. Es wird günstiger, wenn andere Personen auf der Route, oder leicht abgeänderten Route mitgenommen werden. Es braucht, weil es fast ständig unterwegs ist, deutlich weniger Platz wenn es ruht (ruhender Verkehr= Parkraum).
    Der digitalisierte Autoverkehr, der ÖPNV, der Fahrradverkehr (durch die Pedelecs auch für die Würzburger Kessellage hoch interessant) bieten Chancen für ein belebtes und grünes und daher lebenswertes Würzburg.
    Nur muß endlich was geschehen. Ein grüner Kardinal Faulhaber Platz ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
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  • holle4es
    "Ein grüner Kardinal Faulhaber Platz ist ein erster Schritt in die richtige Richtung."--Sorry, das ist nicht mal ein Tropfen auf den heißen Stein.
    Wenn es den Menschen der BI wirklich um diese Themen ginge, warum wird kein Bürgerentscheid in diese Richtung initiiert? Da wäre ich sofort dabei. Und die Vision mit den autonom fahrenden Car-Sharing Autos ist schön, aber das werden wir in den nächsten 20, 30 Jahren nicht erleben.
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  • hannes.sazyma@arcor.de
    Sie sind kauen ganz Schlauer! Der Stadt den schwarzen Peter zuschieben, weil Parkplätze fehlen und die Luft schlecht ist, hier aber auf dicke Hose machen und anderen Faktenverweigerung vorwerfen. Immer das gleiche Geschwafel der Verhindererfraktion, irgendwas von ÖPNV und Parkplätzen am Rand der Stadt, um so das eigene Vorhaben zu rechtfertigen, das auf Biegen und Brechen das Parkhaus verhindern will. Früher oder später sollen die oberirdischen Parkplätze am Paradeplatz verschwinden, davon redet niemand. Ohne Parkhaus bleiben die, da können Sie Gift darauf nehmen.
    Wie mir dieses Gewaf auf den Sack geht, das nur aus Wenn und vielen Konjunktiven besteht. Sind Sie ein Grüner? Klingt nämlich so.
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  • nkestler@aol.com
    Ratsbegehren nicht sinnvoll und unklar
    Auf dem Bild der Stadt ist ein Gebäude eingezeichnet, soll das einen Kiosk beinhalten oder was kommt da rein? Der Größe nach zu urteilen kann es ja weder Wohn-noch Bürogebäude sein (viel zu klein - vergleichen Sie das mal mit der umliegenden Bebauung.) Wer den Platz kennt kann sich leicht vorstellen, dass da überhaupt keine 26 Bäume hinpassen - und schon gar nicht auf einem Tiefgaragendeckel wachsen werden.
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  • Arcus
    Es sind die weniger Priviligierten die an den Ein- und Ausfallstrassen wohnen. Es sind die weniger Priviligierten, die sich keine teuere Klimaanlage und noch viel weniger den teueren elektrischen Strom für diese Energiefresser leisten können. Wer öfter Mal im Sommer in solche Wohnungen kommt, wir selbst wahrnehmen wovon ich spreche. Der Klimawandel wird um Würzburg keinen Bogen machen. Die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehenden Würzburger werden sich vermutlich am Quorum nur mit einer Minderheit teilnehmen. Wer sich ein wenig mit der topographischen Lage und dem Würzburger Mikroklimas beschäftigt, wird für mehr grüne Flächen in Würzburg stimmen. Ein weiteres Aufheizen des Kessels muss unter allen Umständen verhindert werden. Dem Stadtrat wünsche ich einen Blick über das Fettauge, das auf der Brotsuppe schwimmt hinaus. Vielleicht kann die Hürde "Suppentellerrand" ja auch mal genommen werden. Vom ambitionierten Ziel "Kirchturm" werd ich wohl noch einige Zeit träumen müssen.
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  • holle4es
    Ich fürchte, da braucht es mehr als 26 Bäumchen auf dem Faulhaberplatz, damit die armen, "weniger Priviligierten", deren Fürsprecher Sie zu glauben scheinen, eine kühlende Wirkung in ihren ansonsten aufgeheizten Wohnungen spüren. Die Argumentation der BI ist oberflächlich, genauso wie damals beim A3 Tunnel. Sie propagieren Gesundheit und gute Luft für alle, dabei wollen sie eigentlich nur ihre Partikularinteressen durchsetzen.
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  • kej0018@aol.com
    Wo soll denn da ein Partikularinteresse bestehen?
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  • fischle
    Ich glaube es nicht
    Diese Weltverbesserer, sorry für den aus druck, die Planung ähneln sich es dreht sich wahrscheinlich um die Tiefgarage, hallo in Zukunft brauchen auch Elektroautos einen Parkplatz oder eure Fahrräder?? Aber die Fahrräder kann man ja überall anbinden den Besitzer stört es überhaupt nicht ob es ein Baum ist oder ob es umfällt und im weg liegt euch Fahrradfahrer Interressieren nicht mal die, für teuer Geld, geplanten Fahrrad stell Plätze denn, ihr Umwelt und Gesundheit Apostel lauft doch keine 10 Meter zu einem Fahrrad stell platz.
    Das ist in meinen Augen wieder Steuer Gelder von hart Arbeitenden verschwendet um ------------profilier geilen ein Alibi zu verschaffen.
    So jetzt könnt ihr alle auf mich ein hauen.
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  • hannes.sazyma@arcor.de
    Daher: Hingehen und dieses unsinnige Bürgerbegehren ablehnen. Wer nicht hingeht, macht diese BI nur stark. Die bekommen ihr Quorum knapp sicher wieder zusammen.
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  • al-holler@t-online.de
    man könnte schon fast versucht sein, zu meinen, dass der Unterschied zwischen Nivea und Niveau nicht ganz realisiert wurde - möglicherweise wegen fehlendem ........
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  • al-holler@t-online.de
    sorry, das ist natürlich die Antwort auf @carolink.......
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  • al-holler@t-online.de
    oder: nicht hingehen und es am Quorum scheitern lassen ?
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  • carolink
    Der Streit um die Neugestaltung / Bebauung des Kardinal Faulhaber Platzes ist wieder ein typisches Beispiel für die Borniertheit und ideologische Verhinderungspolitik einer kleinen, aber sehr aktiven Minderheit aus Würzburger "Besorgtbürgern", die seit Jahrzehnten alle vernünftigen und Würzburgs Urbanität verbessernden Projekte zu verhindern wissen. Sie sind der Ausdruck von willkürlichem Stillstand, einer stupiden Ignoranz und dem undemokratischen Aufzwingen des Willens einer aktiven Minderheit gegen die leider oft passive, resignative Mehrheit der Menschen dieser Stadt.

    Aber auch das ist Würzburg. Statt sich gegen solche Partikularinteressen zu stemmen, nimmt die Mehrheit den Wahnsinn hin und jammert und meckert nur, wenn es zu spät ist sich einzumischen. Damit schließt sich der Teufelskreis. 👹
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  • Arcus
    Ich kann die Argumente der Bürgerinitiative gut nachvollziehen und wünsche der Bürgerinitiative viel Erfolg. Vielleicht geht's dann, in Zukunft ja auch mit ein bisschen weniger Niveaschaum vor dem Mund.
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