Zur konstruktiven Mitarbeit ist die Bevölkerung Waldbrunns aufgerufen, wenn am Donnerstag, 11. April, in einer "Planungswerkstatt" die zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Ortes unter allgemeiner Beteiligung erarbeitet werden soll. Die Aufmerksamkeit als erstes Projekt gilt dabei dem ehemaligen Amtshof des Klosters Oberzell.
Für das von der Gemeinde erworbene Objekt im Ortskern soll bei dem offenen Treffen gemeinsam mit dem Ortsplanungsbüro Schlicht Lamprecht die mögliche Nutzung und auch Bebauung des Areals erarbeitet werden. Und auch der Flurgang der Gemeinde am 13. Juli soll zum Interesse der Bevölkerung zum "Tag des Wassers" ausgedehnt werden, kündigte Bürgermeister Hans Fiederling (UBG) in der Bürgerversammlung im Haselberghaus an. Hingegen noch keine Informationen konnte Fiederling den geschätzten 170 Besuchern liefern zu Fördermöglichkeiten beim Bau der geplanten Veranstaltungshalle.
Forderung nach transparenter Politik
Dem in diesem Zusammenhang inklusive des Nahwärmenetzes für die angrenzenden Liegenschaften der Gemeinde entstehenden Großprojekt galt eine von Regina Schneider schriftlich eingereichte Anfrage mit einer ganzen Reihe von offenen Punkten zu dem geplanten Projekt. Unter anderem wurde eine transparente Politik gefordert. Trotz Stellungnahme hierzu im Verlauf der Bürgerversammlung durch Bürgermeister Hans Fiederling beklagte die Verfasserin in einer Wortmeldung keine ausreichende Beantwortung.
Freilich konnte der Bürgermeister insbesondere keine Antwort dazu liefern, welche Folgekosten aus dem Bau zu erwarten sind, da diese abhängig seien von der Nutzung. Zu den einzelnen Fragestellungen verwies Fiederling im Wesentlichen auf die im Februar zu der Thematik eigens durchgeführten Bürgerversammlung. Dabei war neben der Planung und Rahmenbedingungen insbesondere auch auf Alternativen und die im Zusammenhang stehenden jeweiligen voraussichtlichen Kosten eingegangen worden.
Schelte für den Gemeinderat
Unter anderem in die gleiche Kerbe schlug auch Erich Pabst mit seinen Wortmeldungen. So kritisierte Pabst "die Berechnungen des Architekten zur Veranstaltungshalle als hanebüchen und das geplante Foyer als überdimensioniert." Nicht zuletzt galt Pabsts Forderung "das Haselberghaus in seinem momentanen Bestand zu erhalten für den Breitensport, nachdem eine Ballsporthalle wohl die nächsten fünfzehn Jahre nicht kommen wird."
Eine weitere Schelte galt auch dem Gemeinderat: "Von dem im nächsten Jahr zu wählenden Gemeinderat" wünschte sich der Kritiker "nicht Quantität, sondern mehr Qualität und Qualifikation." Und statt verschiedener Kandidaten-Gruppierungen hielt Pabst eine Einheitsliste für sinnvoll.
Ebenfalls Kritik äußerte auch Roland Gulden, der auf eine mögliche Gefahrenquelle aufmerksam machte im Zusammenhang mit dem Bau der Abbiegespur zum Anschluss des Baugebiets "Wiesengrund II". Nach Guldens Auffassung fehlt dabei eine Anbindung aus dem Baugebiet zum Radweg, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite verläuft. "Dies wird einen Unfallschwerpunkt mit sich bringen", befürchtete der ehemalige Mitarbeiter des Sachbereich Verkehr bei der Polizei-Inspektion Würzburg. Mittlerweile ebenfalls im Ruhestand, wunderte sich der ehemalige Bauhof-Mitarbeiter Josef Graf über die starke personelle Besetzung in der Verbandskläranlage. Inzwischen seien dort deutlich mehr Mitarbeiter beschäftigt als zu seiner aktiven Zeit, wunderte sich Graf. Bürgermeister Hans Fiederling (UBG) bestätigte diese Einschätzung. Gleichzeitig begründete Fiederling den Personalzuwachs mit deutlich gestiegenen Aufgaben.