Der Jahreswechsel hat der Diskussion um den neuen Mainsteg keinen Abbruch getan. Sie ist gekennzeichnet von einem Bürgerbegehren und einem fast fünfseitigen Brief des Margetshöchheimer Bürgermeisters Waldemar Brohm an die Veitshöchheimer Gemeinderäte. In seinem Schreiben wünscht er den Kollegen vom anderen Ufer unter anderem alles Gute für 2011 sowie Zufriedenheit und Erfolg.
Genau das erhoffen sich aber auch die sechs Initiatoren eines Bürgerbegehrens, das quasi zum Jahresbeginn in Veitshöchheim mit dem Ziel gestartet wurde, den Kompromissvorschlag an den Mainfrankensälen zu verhindern. Es geht darum, den Steg am jetzigen Standort zu belassen, beziehungsweise rund 100 Meter nach Norden – in Richtung Erlabrunn – zu verlegen.
Auf den Standort Mainfrankensäle hatte sich der Margetshöchheimer Gemeinderat in einer Sondersitzung geeinigt. Die Amtskollegen am Veitshöchheimer Ufer stimmten einer Planung zwar zu, machen ihre endgültige Entscheidung allerdings von der Lösung abhängig, die ihnen vorgelegt wird.
Rudi Hepf Mit-Initiator Bürgerbegehren
Einer der Initiatoren des Bürgerbegehrens ist Rudi Hepf. Er hat ein Umdenken in der Gemeinde ausgemacht, denn sein Ansinnen sei auf große Resonanz gestoßen: „Ich will einen Steg, ich brauche einen Steg – aber nicht an den Mainfrankensälen“, bekräftigt er deshalb, um nicht „in die Ecke der Steg-Gegner getrieben zu werden“.
Die Zahlen stimmen Hepf und seine Mitstreiter optimistisch. Im Dezember 2010 waren bei der Gemeinde fast 8000 Wahlberechtigte registriert. Um das Bürgerbegehren erfolgreich zu beenden, um einen Bürgerentscheid anzustreben, müssen neun Prozent der Veitshöchheimer unterschreiben, also etwa 715 Bürger.
Das weitere Vorgehen obliegt der Gemeinde. Nach dem der Bürgermeister den Gemeinderat verständig hat, muss der Bürgerentscheid innerhalb von drei Monaten terminiert werden. Hier ist eine Wahlbeteiligung von 20 Prozent erforderlich, also etwa 1800 Stimmen, rechnet Rudi Hepf vor: „Dann sind der Gemeinde für ein Jahr die Hände gebunden“.
Das dürfte den Margetshöchheimer Verantwortlichen nicht so recht schmecken. In seinem aktuellen Brief an die Gemeinderäte hat Bürgermeister Brohm neben der chronologischen Aufzählung der bisherigen Entwicklung immer wieder auf Gemeinsamkeiten und die Zusammenarbeit zwischen beiden Gemeinden hingewiesen. Der letzte Beschluss von Veitshöchheim und Margetshöchheim, eine Planung für den Standort Sportplatz/Mainfrankensäle erstellen zu lassen, sei der erste Schritt in die richtige Richtung, so Brohm optimistisch: „Lassen wir weitere gemeinsam folgen“, lautet sein abschließender Appell.
Bürgerbegehren
Der Wortlaut: Mit meiner Unterschrift beantrage ich gemäß Artikel 18 a der Bayerischen Gemeindeordnung die Durchführung eines Bürgerentscheides zu folgender Frage: Sind Sie dafür, dass der Mainsteg am jetzigen Standort erhalten bleibt beziehungsweise ca. 100 Meter in Richtung Norden neu erstellt wird und der Beschluss des Gemeinderats Veitshöchheim vom 1. Dezember 2010, die Stegausführung schräg von der nördlichen Ecke des Sportplatzes in Margetshöchheim zum Dreschplatz in Veitshöchheim vor den Mainfrankensälen, aufgehoben wird? Kontakt Auskünfte und Informationen erteilt Rudi Hepf, Tel. (09 31) 9 37 35.
Der Souverän soll entscheiden.
Die Redaktion