Klimagerechte Kulturarbeit ist ein neuer weiterer kulturpolitischer Schwerpunkt der Stadt Würzburg. Anfang des Jahres 2021 haben alle städtischen Kultureinrichtungen auf Anregung des Würzburger Kulturreferenten Achim Könneke vereinbart, ab sofort die epochalen Herausforderungen des Klimawandels durch das Ziel klimagerechter Kulturarbeit offensiver und vor allem gemeinsam und strategisch anzugehen. Das "Würzburger Bündnis KlimaKultur" wurde ausgerufen, so eine Pressemitteilung der Stadt.
Mitglieder des Bündnisses sind neben dem Kulturreferat und sämtlichen städtischen Kultureinrichtungen auch der Dachverband Freier Würzburger Kulturträger, der fast alle freien Kultureinrichtungen und rund 1000 Künstler und Kulturschaffende vertritt. „Nachhaltiges Wirtschaften ist im Interesse aller. Wir freuen uns über die Initiative des Kulturreferats und die Vorreiterrolle, die die Stadt Würzburg einnehmen will, und unterstützen das Bündnis Klimakultur - denn nur so ist Kultur zukunftsfähig“, bekräftigt Ralf Duggen für den Dachverband Freier Würzburger Kulturträger.
„Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Epoche. Ich freue mich sehr, dass städtische und freie Kultureinrichtungen in Würzburg künftig gemeinsam Verantwortung übernehmen und ihre gesellschaftliche Vorbildrolle und Multiplikatorenfunktion engagiert nutzen wollen, um neue Möglichkeitsräume der KlimaKultur zu erschließen und zu vermitteln“, erläutert Achim Könneke, Kultur- und Tourismusreferent der Stadt.
Schritt für Schritt sollen in enger Zusammenarbeit mit dem Umweltreferat möglichst viele freie Kultureinrichtungen, Festivals und Gruppen motiviert werden, im lokalen Netzwerk gemeinsam ihre Kompetenzen zu erhöhen und solidarisch passgenaue Ziele und Maßnahmen klimagerechter Kulturarbeit und stärkerer Gemeinwohlorientierung zu entwickeln und umzusetzen, heißt es im Pressetext.
Fortbildungen und Stipendien
Bewusst sei der neue kulturpolitische Schwerpunkt ein Baustein der städtischen Kultur-Neustart-Maßnahmen. Das Kulturreferat werde in einer ersten Phase für das Bündnis Fortbildungen und Coachings anbieten und plant darüber hinaus mehrere Kooperationsstipendien für Kulturakteure auszuloben, die sich über sechs bis zwölf Monate in transdisziplinären Partnerschaften widmen wollen.
Kulturpolitischer Anspruch ist, klimagerechte Kulturarbeit mittelfristig zu einem selbstverständlichen Standard zu entwickeln und dabei auch die gesellschaftliche Vorbildrolle und Multiplikatorenfunktion des Kulturbereichs engagiert zu nutzen. Noch im März wird das Würzburg mit diesem Bündnis als zweite Stadt überhaupt (nach der Bundestadt Bonn) in das im vergangenen Jahr gegründete bundesweite „Aktionsnetzwerk Nachhaltigkeit in Kultur und Medien“ aufgenommen, in dem sich wichtige Akteure wie die Beauftragte für Kultur und Medien beim Bund (BKM), die Kulturstiftung des Bundes, der Deutsche Bühnenverein, die Kulturpolitische Gesellschaft und einige Kultureinrichtungen und Kunstverbände zusammengeschlossen haben, um gemeinsam diesen kulturpolitischen Schwerpunkt auf allen Ebenen voranzubringen.
Die Mitglieder des Kulturausschusses befürworteten am 24. März diesen Schwerpunkt kulturpolitischen Agierens wie auch die Förderung von Qualifikation, Fortbildungs- und Coachingmaßnahmen für KlimaKultur in Höhe von bis zu 15 000 Euro aus dem städtischen Haushalt. Der Gesamtstadtrat muss im April noch zustimmen.