Ein Schmuckstück ist der Dorfbrunnen in Sulzwiesen wieder geworden. Eine Gruppe tüchtiger Männer und Frauen hat sich darum gekümmert, den Brunnen zu sanieren und sein Umfeld aufzuwerten. Den Abschluss der Maßnahme feierte die Truppe nun mit einem Brunnenschoppen einschließlich deftiger Brotzeit.
Insgesamt hat die Sanierung knapp 9500 Euro gekostet. Der Betrag setzt sich zusammen aus den Steinmetzarbeiten eines Fachbetriebs, Erd- und Pflasterarbeiten und dem Aufstellen einer soliden Sitzgruppe aus Stein mit Holzauflage und Bepflanzungen. Dazu zählt auch eine sommergrüne Platane. Der ahornblättrige Kleinbaum hat einen dekorativen Fruchtschmuck und eine schöne Herbstfärbung. Bei Bedarf kann er in Form geschnitten werden.
Die Aufwertung des Dorfbrunnens wurde mit gut 6300 Euro vom Regionalbudget der Kommunalen Allianz Würzburger Norden bezuschusst, sodass bei der Gemeinde Hausen ein Eigenanteil von knapp 3200 Euro verbleibt. Nicht verrechnet wurden die 180 Stunden ehrenamtliche Eigenleistung. Das ist eine stolze Zahl. Die Arbeitsstunden wurden von Mitgliedern des örtlichen Hubertusvereins und der Freiwilligen Feuerwehr geleistet.
Schraud: Wichtiges Kulturgut bleibt erhalten
Den Löwenanteil der Helferstunden hat Gottfried Holzinger eingebracht. Er engagierte sich mit Herzblut und Sachverstand bei der Sanierung. Beim Brunnenschoppenfest bedankte sich Bürgermeister Bernd Schraud bei ihm, bei Bruno Strobel als Organisator und bei allen, die beim Gelingen der Maßnahme mitgeholfen haben.
"Ihr tragt dazu bei, dass ein wichtiges Kulturgut im Dorf erhalten bleibt", lobte Bürgermeister Schraud die "Aufwertung des Platzes". Die Sulzwiesener bedankten sich bei der Gemeinde "für das stets offene Ohr" und freuten sich über die Möglichkeit des sinnvollen Regionalbudgets. Schon zwei andere Kleinprojekte in Erbshausen-Sulzwiesen konnten dank des Regionalbudgets schon umgesetzt worden.
Der Dorfbrunnen in Sulzwiesen wurde 1677 zum ersten Mal erwähnt. Es war der einzige öffentliche Gemeindebrunnen. Sulzwiesen gilt wegen seiner vielen Quellen schon immer als feuchtes Gebiet. Früher sei "in jedem Hof ein eigener Brunnen gewesen". Heute ist der Dorfbrunnen etwa 3,50 Meter tief und führt immer Wasser. Der Ablauf wird in einer Rinne eingefangen und über einen Graben abgeleitet.
Seitdem der Dorfbrunnen und sein Umfeld so schön instand gesetzt wurden, ist die Grünfläche vor dem Brunnenrund wieder zu einem beliebten Treffpunkt geworden. Schon seit 20 Jahren kümmert sich zudem ein Schmückteam darum, dass der Dorfbrunnen im Frühjahr als Osterbrunnen dekoriert wird. Auch zu anderen Jahreszeiten – beispielsweise zu Weihnachten - wird der kleine Platz mit seinem Brunnen, dem Baum und der Sitzgarnitur ein hübscher Hingucker dekoriert.