Er ist inzwischen zu einer der großen Attraktionen unter Würzburgern und Touristen geworden: der Brückenschoppen auf der Alten Mainbrücke mit Blick auf die Schokoladenseite der Stadt. So etwas können nicht viele Städte bieten, und entsprechend groß ist gerade an sonnigen Tagen und warmen Abenden der Andrang auf der Brücke, deren Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Und das ist es, was den für die Sicherheit Verantwortlichen im Rathaus Kopfzerbrechen bereitet. Um des Problems – mit Blick auf die kommenden Frühjahrswochen und Sommermonate – Herr zu werden, setzt die Stadt aber nicht auf autoritäre Konfrontation, sondern auf freiwillige Kooperation.
Zahl der Gläser geregelt
Mit den beteiligten Gastronomen, die Wein auf der Alten Mainbrücke ausschenken, habe es zuletzt viele Gespräche gegeben, berichtete Ordnungsreferent Wolfgang Kleiner jetzt im Bau- und Ordnungsausschuss. Und: Man habe einvernehmliche Lösungen gefunden. Als Grundsatz gelte, dass die Mainmühle 35, Mainwein 25 und und die Vollkorn-Bäckerei maximal 15 Gläser gleichzeitig ausgeben dürften.
Seitens der Verwaltung sei aber noch nie nachgezählt worden, ob dies auch tatsächlich eingehalten wird. Diese Regelung sei vergleichbar mit der Anzahl der Tische und Stühle, die ein Gastronom auf genehmigten Flächen draußen aufstellen darf. Wenn dort alle Plätze besetzt seien, gehe eben nicht mehr.
An Kontrollen der Gläserregelung sei auch in Zukunft nicht gedacht, so Kleiner. Sie sei ein „Gentleman's Agreement“ und biete eine „gewisse Orientierung“.
Hülya Düber, die Leiterin des städtischen Ordnungsamtes, berichtete, dass Gäste immer wieder Gläser auf der Brückenmauer abstellen. Und mancher, der schon dem Wein zugesprochen habe, setze sich auf die Brüstung.
Man müsse jedoch vermeiden, dass Gläser auf die Fahrbahn unterhalb der Brücke fallen oder gar Gäste von der Brücke stürzen, sagt Düber. Deshalb sei nun mit den Gastronomen auf der Brücke vereinbart worden, dass diese Sicherheitspersonal zur Verfügung stellen, das gegebenenfalls Gäste auf Risiken hinweist. Das solle „ohne hoheitlichen Druck“ geschehen, so Kleiner.
Wenn es zu eng wird auf der Brücke, sollten die Brückenschoppentrinker freundlich darauf hingewiesen werden, eine Gasse für Fußgänger und Radfahrer frei zu lassen. Die Stadt plant außerdem ein Hinweisschild aufzustellen, auf dem Radler gebeten werden, abzusteigen und ihr Fahrrad zu schieben, wenn viele Schoppentrinker auf der Brücke sind.
Sicherheit hat „höchste Priorität“
Hülya Düber will die Situation in den nächsten Wochen beobachten. „Höchste Priorität“ habe die Sicherheit: „Wenn es konsequent geschieht, wird dabei auch ein Lerneffekt erzielt“, ist sie sicher.
„Wir können nichts anderes machen als es zu tolerieren“, so das Fazit von Ausschussmitglied Heinrich Jüstel. Die Attraktion des Brückenschoppens möchte niemand ernsthaft gefährden.
Ich habe bestimmt seit 3 Tagen nichts mehr von ihr gesehen (gelesen kann ich eh nicht sagen).
Ich mach mir Sorgen!
Würzburger besucht mal Regensburg und da könnt ihr sehen, was Urbanität, Flair und
mediterrane Lebensqualität ist. Macht euch locker und glaubt nicht, dass eine Stadt von
Frittenbuden, Einkaufstempeln und stereotypen Klamottenläden lebenswert ist. Dass
an besagter Stelle für Sauberkeit und Sicherheit zu sorgen ist, versteht sich von selbst.
Wenn Radfahrer mit etwas Toleranz ihr Bike über die Brücke schieben, dann fällt ihnen
auch kein Stein aus der Krone und mehr Rücksicht auf beiden Seiten trägt mehr zu
Würzburg macht Spaß bei als teuere Imagekampagnen.
Die Befürworter des " Forum " sind schuld für das Gedränge auf der Alten Mainbrücke
Ich bin sehr oft auf der alten Mainbrücke, Samstags und auch Sonntags. So schlimm, wie es die militanten Verweigerer hier darstellen, ist es bei weitem nicht.
Mit dem Brückenschoppen hat sich endlich mal ein netter Spontanevent in Würzburg gefunden, und sofort muss dran rumgemeckert werden!
Radfahrer: Du liebe Güte, macht doch hier kein Drama draus! Die paar Meter einfach mal absteigen, danach geht's wieder weiter. Und?
"Behinderung" des Durchkommens: Wie von anderen Postern schon erwähnt - da geht's anderswo, wo sich Leute sammeln, auch nicht anders zu. Weihnachtsmarkt, Kiliani, Samstags in Kaiser- oder Domstraße, im Kaufhof, usw. usf. - bisher ist noch jeder irgendwie weitergekommen, notfalls mal mit einem freundlichen "Darf ich mal bitte...?" Da verstellt einem doch keiner absichtlich den Weg.
Und was die "Vorschriften" von wegen Außengastronomie, Gläserbegrenzung, Müllbeseitigung usw. angeht - das klingt für mich schon arg danach, dass hier der Neid anderer Gastronomen das Ganze anheizt....
Lasst doch einfach mal diese hübsche Idee sich als neue Würzburger Tradition etablieren!
Frage: wie oft am Tag gehen sie den dann mittags zur Arbeit weil sie so arg auf der Brücke aufgehalten werden?
Vor allem wahrscheinlich bei Regenwetter arg lässtig wenn man im Regen steht und nicht über die Brücke kommt;-)
Ich habe eh den Verdacht, dass da andere Wirte (u/o Stadträte) die missliebige Konkurrenz ärgern wollen.
Herr Schubert, es wollen nicht alle in den Ratskeller - bei schönem Wetter sowieso nicht.
Erst baut man die Autobahn durch die Stadt (Stadtring), dann wundert man sich, wenn jemand darauf fährt. Erst baut man sein Haus neben die Autobahn, dann wundert man sich, dass Autoverkehr auch laut und stinkig sein kann. Erst baue ich billig aufs Land, dann beschwere ich mich, dass nachts keine Busse mehr in die Stadt fahren. Erst baut man nen Tunnel in den Berg, dann wundert man sich, wenn darüber die Häuser Risse bekommen? Ham wir se eigentliuch noch alle?
Auch so könnte man den Artikel beginnen und viele gute Argumente finden, die diese Bewertung rechtfertigen. Eine deutliche Mehrheit an Touristen und Bürger möchte über die Mainbrücke. Viele fühlen sich durch das Gedränge, die Pöbeleien und die Hinterlassenschaften der Weintrinker gestört! Wer setzt sich für deren Interessen ein? Wurden deren Vertreter zu den Gesprächen beim Ordnungsreferenten eingeladen?
Da stehen Leute und geniessen die Wahrzeichen Würzburgs .....
Moment mal, die haben ja ein Weinglas in der Hand und sind gut drauf und ich kann nicht mit meinem Fahrrad durchrasen ? Dass kann ja wohl nicht angehen. Sofort verbieten! Zugangsbegrenzung! Sollte man eigentlich überall einführen. Weinfest? Limitierung der Gläser, sonst verkaufen die zuviel! Am Besten doch gleich an den Stadtgrenze wieder Mauern aufbauen und nur eine bestimmte Anzahl Menschen und Fahrräder reinlassen, die Oberflächen-Parkplätze abschaffen und die Gebühren der TG rauf. Nur so schaffen wir es, die Stadt leer zu halten.
Am Dienstag jemanden aus Norddeutschland getroffen: "WÜ? Da gehe ich immer auf die Brücke! Schön!" Hä?Wie ist der denn drauf ?