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WÜRZBURG
Brückenschlag von Holland nach Brasilien
Lenine
Foto: Hafensommer | Lenine
Karl-Georg Rötter
Karl-Georg Rötter
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:21 Uhr

In seiner Heimat ist der Komponist, Sänger und Gitarrist Oswaldo Lenine Macedo Pimentel, kurz Lenine, ein Superstar, der große Hallen, ja sogar Stadien füllt. Er gilt als einer der besten und einflussreichsten zeitgenössischen Pop-Musiker Brasiliens und beliefert auch berühmte Interpreten wie Milton Nascimento oder Gilberto Gil mit Songs. Beim Hafensommer stellt Lenine am Sonntag, 27. Juli, ab 20.30 Uhr sein aktuelles Programm „The Bridge“ vor – zusammen mit dem niederländischen Martin Fondse Orchestra.

Der Titel des Konzerts hat seine Wurzeln in der brasilianisch-niederländischen Geschichte. 1630 hatten nämlich holländische Truppen den Nordosten Brasiliens erobert und besetzt. Nach zahlreichen Revolten und Meutereien zogen sich die Holländer zurück und 1654 wurde zwischen beiden Ländern ein Friedensvertrag geschlossen. Auf diese gemeinsame Vergangenheit bezieht sich die Mauricio de Nassau-Brücke in Recife, ihrerseits eine Replik einer Brücke in Amsterdam. Dies nahmen Lenine und Martin Fondse als Inspirationsquelle für ihr Programm „The Bridge“.

Im vergangenen Jahr wurde es bei großen europäischen Festivals mit großem Erfolg erstmals vorgestellt. Das Konzept beinhaltet Höhepunkt aus dem umfangreichen Repertoire Lenines, der bisher über 500 Songs geschrieben hat. Weiterhin besteht es aus neuen Liedern des Brasilianers sowie speziellen Arrangements für das niederländische Orchester, dem neben einer Rhythmusgruppe drei Bläser und drei Streicher angehören.

Hafensommer-Programmchef Jürgen Königer verspricht eine temperamentvolle Begegnung von Samba, Jazz und Pop. Im Auftritt von Lenine sieht er eine Fortführung der Hafensommer-Konzerte von Marcos Valle und Lucas Santtana, ebenfalls Vertreter der reichhaltigen brasilianischen Popmusik, die stets offen sei für neue Einflüsse und Tradition und Moderne ohne Berührungsängste verbindet.

Das lässt sich anhand der Musik Lenines gut nachvollziehen. Folkloristische Rhythmen werden mit kratzbürstigen E-Gitarren kombiniert, Bossa Nova mit groovendem Funk konfrontiert und traditionelles Instrumentarium mit elektronischen Klängen angereichert. Lenines Musik verbirgt nicht ihre Herkunft, sondern wird jenseits von aller Girl-from-Ipanema-Schwelgerei mit Ecken und Kanten, aber ohne Reibungsverluste, ins 21. Jahrhundert transportiert.

 
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