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WÜRZBURG
Brücken in Unterfranken bleiben marode
Ein marodes Wahrzeichen: Die Alte Mainbrücke in Würzburg zählt zu den sanierungsbedürftigsten Brücken in Unterfranken.
Foto: ArchivThomas Obermeier | Ein marodes Wahrzeichen: Die Alte Mainbrücke in Würzburg zählt zu den sanierungsbedürftigsten Brücken in Unterfranken.
Lukas Will
Lukas Will
 |  aktualisiert: 04.07.2016 10:44 Uhr

Fast jede dritte staatliche Brücke im Regierungsbezirk Unterfranken ist marode. Von den am stärksten ramponierten Brücken sind jedoch nur wenige im aktuellen Sanierungsprogramm aufgeführt. Zudem wurde bislang keine unterfränkische Brücke in dem neuen Sonderprogramm berücksichtigt, beklagt Landtagsabgeordneter Volkmar Halbleib (SPD) aus Ochsenfurt (Lkr. Würzburg) in einer Pressemitteilung.

Von den 643 Staatsstraßen-Brücken in Unterfranken sind 183 sanierungsbedürftig. 28 davon sind nach dem zweitschlechtesten Zustandsbereich 5 stark sanierungsbedürftig. Doch nur sieben dieser Brücken sind im bayerischen Bau- und Erhaltungsprogramm aufgeführt, ergab eine Anfrage des Landtagsabgeordneten bei der Staatsregierung. Weiter sind zwei Brücken in unterfränkischen Landkreisen mit der schlechtesten Zustandsbewertung 6 („ungenügend“) klassifiziert. Das sind die Brücke über den Köhlersgrundbach bei Gleisenau (Lkr. Haßberge) und die Mainbrücke in Miltenberg. Von diesen ist eine im Erhaltungsprogramm aufgeführt, nämlich die bei Gleisenau. „Das bedeutet, dass bei 20 Brücken mit besonders schlechtem Zustand eine Sanierung derzeit nicht absehbar ist“, so Halbleib.

Gegen „gravierende Mängel“ werde demnach zu wenig getan und eine Sanierung der Brücken sei derzeit nicht absehbar.

Besonders ärgert Halbleib, dass keine der unterfränkischen Brücken im 2016 neu aufgelegten bayerischen Sonderprogramm enthalten ist: „Das ist eine nicht hinnehmbare Situation.“ Das Sonderprogramm richtet sich an Staatsstraßenbrücken mit Sanierungskosten von je mindestens zwei Millionen Euro. 2016 stehen für das Programm etwa 40 Millionen Euro zu Verfügung.

Laut Staatskanzlei können mehrere unterfränkische Brücken in den nächsten Jahren in das Sonderprogramm aufgenommen werden, wenn für diese bestandskräftiges Baurecht und ein genehmigter Bauwerksentwurf vorliegen. Halbleib kritisiert, dass dies noch nicht geschehen ist. „Der Innenminister muss endlich für konkrete Planungen und Genehmigungsverfahren sorgen“, so der SPD-Abgeordnete.

Marode Brücken in Unterfranken

Im Landkreis Würzburg sind drei Brücken dem Zustandsbereich 5 zugeordnet. Dies betrifft die Brücke über den Nickelsgraben bei Margetshöchheim, die Brücke über die Dettel in Prosselsheim und die Brücke über die Staatsstraße 578 in Kist.

Im Landkreis Bad Kissingen betrifft die Stufe 5 sechs Brücken. In den Landkreisen Main-Spessart und Miltenberg sind ebenfalls je sechs Brücken diesem Zustandsbereich zugeordnet.

Drei Brücken sind im Landkreis Haßberge stark sanierungsbedürftig, wohingegen die Landkreise Kitzingen, Schweinfurt und Rhön-Grabfeld mit je einer Brücke betroffen sind.

Abgesehen von den sanierungsbedürftigen Brücken in den Landkreisen sind zwei Brücken in unterfränkischen Städten mit dem schlechtesten Zustandsbereich 6 bewertet: Die Alte Mainbrücke in Würzburg und die Brücke über den Hensbach in Aschaffenburg.

 
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