16 Studierende des Fachbereichs Gestaltung an der FHWS zeigen ihre Abschlusswerke an diesen Wochenende auf dem Kunstschiff Arte Noah in Würzburg. Weitere Arbeiten sind coronabedingt nur im Internet (www.fhws.de) unter dem Namen "Bergfest" zu begutachten.
Mit dieser Lösung wollten sich die Absolventinnen Anna Schuierer und Paula Riek aber nicht ganz zufrieden geben. Sie fanden beim Kunstverein für vier Tage Gelegenheit zum Aufbau ihrer meist mehrteiligen Projekte. Deren Gesamttitel "Bruchstück" deutet an, dass hier nur ein Ausschnitt aller Abschlussarbeiten ausgestellt wird.
Zum Mittun luden die Initiatorinnen Kommilitonen ein, von denen Anna Schuierer sagt: "Wir haben uns gefragt: Wen würden wir gern dabei haben, und auf wen können wir uns verlassen?" Wenn dabei auch persönliche Beziehungen eine Rolle spielten – die Auswahl fiel vielfältig aus.
Arbeiten im Zeichen der Rassismus-Diskussion
Das gilt schon innerhalb der ersten Arbeit vorn rechts: "Escape Racism International" von Sandra Dotou und Julia Sukop steht nicht nur ganz auf der Höhe der Rassismus-Diskussion, sondern löst auch solch technische Probleme wie: Wie bedrucke ich ein Schlüsselanhängerband mit dem Logo unseres Projekts? Außerdem besticht ihre Animation auf einem Bildschirm.
Insgesamt vier solcher Computer-Bildflächen verteilen sich im Bauch der Arche Noah. Tatsächlich ist das visuelle Leitmedium des aktuellen Kommunikationsdesigns öfter vertreten. Lara Sölchs Meereserfahrung "Okeanos" z. B. führt die Besucher über gedruckte QR-Codes zum Display der eigenen Smartphones. Und auch eine Virtual-Reality-Brille macht digitale Welten zugänglich.
Dreidimensionale Aufbauten strukturieren den Saal
Damit kontrastieren etliche dreidimensionale Aufbauten, die den Saal strukturieren und die Exponate bei aller Verschiedenheit davor bewahren, auf dem Mainwasser auseinanderzudriften. Diese großflächigen Elemente sind mehrheitlich textil, lassen sogar die Frage aufkommen: Wird überm Alandsgrund auf dem Hubland etwa auch Modedesign gelehrt?
Dem ist nicht so. Die Kleidungsstücke und Fahnen sind stets Teile umfassender Installationen. Etwa bei den beiden "Bruchstück"-Initiatorinnen. Sie brachten ihr Material von einer Japanreise mit und fügten es zusammen auf der Suche nach dem ganz Einfachen. Der Titel: "Schlicht und ergreifend. Von den lebendigen Dingen".
Die Ausstellung auf dem Kunstschiff Arte Noah im Alten Hafen von Würzburg ist nur noch an diesem Wochenende zu sehen: Freitag, 7. August, 10-17 Uhr, Samstag und Sonntag 10-20 Uhr.