
"Brot oder Bienen? Ernährung sichern. Artenvielfalt erhalten", heißt eine öffentliche Veranstaltung, zu der die Katholische Landvolkbewegung am 2. Februar nach Fährbrück im Landkreis Würzburg einlädt. Der Titel habe im Vorfeld für Wirbel gesorgt, sagt Wolfgang Meyer zu Brickwedde, Bildungsreferent der Diözese Würzburg. Dabei gehe es an dem Abend gerade nicht darum, die Landwirtschaft für das Artensterben verantwortlich zu machen.
Vielmehr soll der "Gesprächsabend", an dem Fachvorträge, eine Podiumsdiskussion und die Diskussion mit dem Publikum geplant sind, Verbraucherinnen und Verbraucher mit Landwirtinnen und Landwirten ins Gespräch bringen. Denn das Verständnis für die Landwirtschaft sei bei vielen verloren gegangen, die keinen direkten Kontakt mehr zur Landwirtschaft haben, sagt Meyer zu Brickwedde.
Was muss sich dringend ändern, um unsere Ernährung zu sichern und gleichzeitig das Artensterben zu stoppen? Antworten geben zwei der Referenten des Abends vorab im Interview: Jan Thiele, Wissenschaftler am Thünen-Institut für Biodiversität in Braunschweig und Anja Eyrisch, Referentin für Agrar-, Verbraucherschutz und Ökologiefragen der Diözese Würzburg.
Jan Thiele: Nein, Landwirtschaft und Artenvielfalt haben jahrhundertelang zusammen funktioniert. Die traditionelle Landwirtschaft hat einen Großteil der Biodiversität erst geschaffen. Die Naturlandschaft wäre heute nicht so artenreich, hätte es die Landwirtschaft nicht gegeben. Es gab immer schon Brot und Bienen.

Thiele: Die moderne Landwirtschaft ist völlig anders als die traditionelle Landwirtschaft. Wir bearbeiten heute unsere Böden mechanischer als früher. Wir verwenden Dünger. Dadurch verschwinden Pflanzen, die unter nährstoffarmen Bedingungen vorkommen. Wir nutzen Pestizide, die direkt auf Pflanzen und Tiere wirken. Im Mittelalter hat die traditionelle Landwirtschaft Artenreichtum geschaffen. Damals hat man nicht so intensiv gewirtschaftet. Auf den Äckern wuchsen Wildkräuter. Es gab Grünland und aufgelichtete Wälder. Heute ist das anders. Seit den 1960er-Jahren erleben wir einen dramatischen Schwund an Pflanzen- und Tierarten.
Thiele: Das ist utopisch. Damals in der "Dreifelderwirtschaft" lag ein Drittel der Felder brach. Das ist heute nicht mehr vorstellbar. Doch eines muss sich ändern: Im Landwirtschaftsgesetz von 1955, das noch heute gilt, steht als eines der Hauptziele die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität. Wir sind aber schon vor Jahrzehnten bei einem Maximum an Produktivität angekommen. Heute wollen wir maximale Produktivität und maximale Biodiversität. Das beißt sich! Das geht nicht zusammen.
Thiele: Das geht nur über den Geldbeutel der Landwirte. 50 Prozent der Einkommen der landwirtschaftlichen Höfe sind Subventionen. Die Politik entscheidet, wofür es die Subventionen gibt. Etwa für die Produktion, für die Pflege der Landschaft, für die Förderung der Biodiversität. Neben der Produktion müsste man Landwirten heute viel mehr für Biodiversitätsleistungen bezahlen.
Anja Eyrisch: Natürlich. Verbraucher können bio und regional einkaufen. Doch die Verantwortung liegt nicht allein beim Verbraucher. Das Landwirtschaftsgesetz ist nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. Damals war es wichtig, dass es günstige Lebensmittel in hoher Verfügbarkeit gab. Es war wichtig, die Produktion immer weiter zu steigern. Das ist heute anders. Doch auch heute haben wir in unserer Gesellschaft Menschen, die darauf angewiesen sind, günstige Lebensmittel zu erwerben. Das hat sich in den letzten Monaten noch verschärft.

Eyrisch: Das ist genau das Dilemma. Jeder Landwirt möchte das Maximum an Tierwohl haben. Und bekommt oft keinen angemessenen Preis dafür. Jeder Verbraucher möchte das beste Lebensmittel kaufen. Und trotzdem soll es möglichst günstig sein. Wenn man aber bei Verbrauchern Verständnis für die Leistungen der Landwirtschaft weckt, werden sie eher bereit sein, mehr Geld für ihre Lebensmittel auszugeben. Für Menschen, die am Existenzminimum leben, müssen wir eine andere Lösung finden – etwa über die Sozialpolitik, über faire Löhne. In der Vergangenheit ist das Problem der Armut in unserer Gesellschaft immer auf die Landwirtschaft abgewälzt worden. Man hat gesagt: Lebensmittel müssen günstig sein. Davon müssen wir wegkommen!
Eyrisch: Ja, indem man saisonale Lebensmittel direkt beim Produzenten, etwa bei Hofläden, einkauft.
Die Landwirte würden am liebsten produzieren und ohne Subventionen auskommen!
Unverständlich die Fasenel von Bio und Nähe zum Verbraucher!
Einer hat es geschrieben: sie vergleichen zwei völlig unterschiedliche Bevölkerungsstände und eine Landwirtschaft die schon zig Ha aus der Produktion genommen hat! Wir sind doch schon lange nicht mehr in der Lage uns selbst zu versorgen!
Wer den Bauernladen hat, ist doch gesegnet! Das sind vielleicht mal grad 2%der Bevölkerung! Und Bio ist von so schlechter Qualität in den Läden und alles Einzel in Plastik verpackt dass das der größte Witz ist!
Die Landwirtschaft wird systematisch zu Grunde gerichtet von Theoretikern und Leuten die nie die Kartoffel gehackt haben oder gar nicht wissen, wie das Gemüse oder Getreide wächst, was Fruchtfolgen bedeutet und dass der Mensch Gerste nicht essen kann (außer trinken)!
Theorie und Praxis liegen auseinander! Hier diskutieren die falschen Personen!
HILFE!
"Der Freistaat gründete 2018 die BayernHeim GmbH mit dem Ziel, dass diese 10.000 Mietwohnungen bis 2025 für untere und mittlere Einkommensgruppen vorrangig auf staatlichen Grundstücken neu schafft...Bis Ende 2030 rechnet die Bayern-Heim damit, dass insgesamt 3.017 der 10.000 Wohnungen (30,2%) fertiggestellt sein sollen
https://www.orh.bayern.de/berichte/jahresberichte/aktuell/jahresbericht-2022/staatsministerium-fuer-wohnen-bau-und-verkehr/1315-tnr-59-bayernheim-gmbh.html
Wenn das in dem Tempo weitergeht, dann dauert es für die 10.000 Wohnungen noch bis 2050?
Sie erwähnen was von 2/3 in Bau und vermutlich die allermeisten in Plannung oder als Idee? Wie wird nach weiteren 7 Jahren (!!!) nur noch 1/3 von 10.000 fertiggestellten Wohnungen?
Das muss attestiert werden! Bis 2030 könnte das möglich sein.
Wie viele von diesen über 8 Mrd ernähren WIR?
Es geht um die Landwirtschaft bei uns! Dem Artikel nach bekommen die Bauern bereits die Hälfte ihres Einkommens aus Steuermittel (Zitat: 50 Prozent der Einkommen der landwirtschaftlichen Höfe sind Subventionen.). Was bekommen wir dafür? Lebensmittel, die voll sind mit Dünger, Insektenvernichter, Unkrautvernichter, Arzneimittel und und und...