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WÜRZBURG
Brillenkönig Klaus Hünig hat mal wieder getüftelt
Redaktion
 |  aktualisiert: 26.04.2023 15:11 Uhr

(how) Mit der Erfindung der Schutzbrille zur Sonnenfinsternis hatte Klaus Hünig 1999 den Coup seines Lebens gelandet. 17 Millionen Mal verkaufte sich Hünigs Entwicklung, die dem früheren Waldorf-Lehrer die Möglichkeit bescherte, sich ganz seiner Leidenschaft, der technischen Tüftelei mit Schwerpunkt Himmelskunde, zu widmen.

Seit 30 Jahren bringt der Lengfelder in seinem Astro-Media-Verlag von ihm entwickelte Bausätze aus Karton heraus. Die neueste Kreation des 64-Jährigen ist die Camera Obscura, die er an diesem Samstag beim Basar der Waldorfschule am Oberen Neubergweg erstmals präsentiert.

Wissenschaftsgeschichte

„Zwei bis drei Monate“ hat Hünig am Bausatz getüftelt, der wie all seine Modelle den Anspruch hat: „Man soll die Entwicklung und Wissenschaftsgeschichte nachvollziehen können. Wie's funktioniert, kann man durch den Zusammenbau erkennen.“ Dieser dauert laut Hünig „etwa drei Stunden“, wobei die Arbeit mit Kartonbögen, Linse, Spiegel und Kunststoffscheibe nichts für Kinder sei. Die Camera Obscura hat Hünig gereizt, weil sie vom Prinzip her „das älteste optische Gerät der Menschheit“ sei, nach dessen Vorgabe auch Digitalkameras funktionierten.

Ein Loch in einem abgedunkelten Raum (Schachtel) wirft ein auf dem Kopf stehendes Bild auf die gegenüberliegende Seite. Im Gegensatz zur einfachen Lochkamera hat die Camera Obscura eine Linse für mehr Lichtstärke und Schärfe und war im 17 und 18. Jahrhundert bei Malern beliebt, die damit ihre Motive abzeichneten. Dafür wurde in den Kasten ein Spiegel eingebaut, der das Bild nach oben zu einer Mattscheibe umlenkte. Dort lag ein Stück Papier, auf dem das Motiv mit einem Stift nachgezogen werden konnte. Die Karton-Kamera funktioniert nach dem gleichen Prinzip. Nach dem Basteln kommt das Zeichnen.

Hünig tüftelt derweil weiter. Als nächstes plant er eine Elektrisiermaschine, die kleine Blitze erzeugen kann und eine Dampfmaschine. Deren Kessel wird allerdings nicht aus Pappe sein.

Mehr Informationen zur Camera Obscura im Internet unter www.astromedia.de oder Tel. (0931) 27 33 55.

 
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