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Würzburg
Briefe an die Redaktion: Der fränkische Fasching ist ein lebendiges Kulturgut
Bearbeitet von Franziska Schmitt
 |  aktualisiert: 15.03.2025 02:35 Uhr

Zur Faschingsberichterstattung erreichte die Redaktion folgende Zuschrift:

Mit großem Befremden habe ich den Leserbrief von Herrn Rüger zur Berichterstattung über den fränkischen Fasching in der Main-Post gelesen. Als langjähriger und leidenschaftlicher Faschingsliebhaber möchte ich hier eine Gegendarstellung verfassen, um das positive und verbindende Element dieser Tradition hervorzuheben.

Herr Rüger bemängelt die seiner Meinung nach langweiligen und öden Berichte über Prunksitzungen, Tanzdarbietungen und Büttenreden. Er scheint jedoch zu übersehen, dass der fränkische Fasching weit mehr ist als nur oberflächliche Unterhaltung. Er ist ein Ausdruck von Gemeinschaft, Kreativität und Tradition, der Menschen jeden Alters und Hintergrunds zusammenbringt.

Die von Herrn Rüger als „langweilig“ bezeichneten Tanzdarbietungen, insbesondere die der Männerballette, sind das Ergebnis monatelanger harter Arbeit und Hingabe. Sie zeugen von sportlichem Ehrgeiz und dem Wunsch, das Publikum mit ausgefeilten Choreografien und humorvollen Darbietungen zu begeistern. Die Büttenreden wiederum sind oft voller Wortwitz und Satire, die auf humorvolle Weise gesellschaftliche Themen aufgreifen und zum Nachdenken anregen.

Die ausführlichen Berichte über die Beteiligten sind keineswegs überflüssig, sondern vielmehr eine Würdigung des ehrenamtlichen Engagements, das hinter jeder Faschingsveranstaltung steckt. Sie zeigen, dass der fränkische Fasching von Menschen für Menschen gemacht wird, und dass jeder Einzelne, ob auf oder hinter der Bühne, einen wichtigen Beitrag zum Gelingen der Veranstaltungen leistet.

Ich kann Herrn Rügers Verdacht, die Main-Post würde die Berichte als „billige Seitenfüller“ nutzen, nicht nachvollziehen. Im Gegenteil, ich empfinde die ausführliche Berichterstattung als Wertschätzung für die fränkische Faschingstradition und als Service für die Leserinnen und Leser, die nicht persönlich an allen Veranstaltungen teilnehmen können.

Der fränkische Fasching ist ein lebendiges Kulturgut, das es zu bewahren und zu fördern gilt. Er ist ein Ausdruck von Lebensfreude und Gemeinschaftssinn, der in unserer schnelllebigen Zeit wichtiger denn je ist. Ich bin dankbar, dass die Main-Post dieser Tradition einen so breiten Raum gibt und freue mich schon auf die nächste Faschingssaison.

Heiko Friedrich
97877 Wertheim Dertingen

 
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  • Heribert Mennig
    Ich bin ja schon lange kein Faschingsnarr mehr, kann aber diesem Brief von Herrn Friedrich in vollem Umfang zustimmen. Was in den Faschingsvereinen bzw. Karnevalsgesellschaften geleistet wird, kann man nur bewundern. Wieviel Zeit für das Training in den Tanzgruppen investiert wird ist beeindruckend. Sich Büttenreden einfallen zu lassen und zusammenzustellen ebenfalls. Ich finde, Vereine (nicht nur Faschingsvereine) sind ein ganz wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft. Was dort ehrenamtlich geleistet wird ist oft beeindruckend. Insoweit finde ich die Berichterstattungen in der Presse schon ok. Wenn das jemanden nicht interessiert, soll er/sie/es die Berichte einfach nicht lesen.
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