An dem ältesten Marienfest ,,Mariä Himmelfahrt" das am Sonntag, 15. August, gefeiert wird, setzt sich mit dem Gedenken an die Aufnahme Mariens in den Himmel auch der uralte Brauch der Kräuterweihe fort.
Die Würzbüschel, die einstmals Pflanzen enthielten, die teilweise schon ausgestorben sind und die im Anschluss den Gottesdienst den kirchlichen Segen bekommen, hatten in früheren Zeit einen besonderen Stellenwert bei der ländlichen Bevölkerung. Neben der Verehrung Marias, die auf Bildern oft mit Blumen und Pflanzen in Verbindung gebracht wird, kam einstmals den Kräutern eine besondere Bedeutung bei der Behandlung von Krankheiten zu.
Zu dem überlieferten Wissen um die Kraft von Heilpflanzen wie Johanniskraut, Ringelblume, Wiesenknopf (Blutstropfen) Schafgarbe, Baldrian, Klee, Kamille, Salbei, Beifuß, Augentrost, Thymian, Määdesüß, Labkraut oder Rainfarn und Königskerze war es die tiefe Frömmigkeit, die den geweihten Kräutern einen göttlichen Schutz und Segen zusprachen.
Auch Schutz vor Blitzschlag
So gehörte es zum selbstverständlichen Brauch, Kräuterbüschel auf dem Dachboden aufzuhängen, um das Haus vor Blitzschlag zu schützen. Das Ausräuchern der Ställe mit den getrockneten Kräutern, um so die Tiere vor Krankheiten zu bewahren, war ebenso gebräuchlich wie dem ersten Trank eines neugeborenen Kälbchens Teile aus dem Würzbüschel beizumengen, um ein gesundes Wachstum zu erreichen.
Die bereits aus dem 10. Jahrhundert bekannte Kräuterweihe trieb auch im Aberglauben ihre buntesten Blüten. So wurde in der alten Zeit zum Hexen vertreiben Wermut ebenso bevorzugt verwendet wie das Tausendgüldenkraut.
Wenn auch die Kräuter heute kam noch als Hausapotheke Verwendung finden, ist so ein bunter Kräuter- Pflanzen- und Blumenstrauß so wie in Gelchsheim die kleine Elena ihn in den Händen hält, nicht nur ein dekorativer Zimmerschmuck sein, sondern setzt eine Tradition fort die seit alters her in den Dörfern gepflegt wird.