
Mitten im Gramschatzer Wald in der Nähe der Autobahn A7 und "hinter" dem Unterpleichfelder Ortsteil Hilpertshausen liegt eine so genannte Offenlandfläche. Aus Naturschutzsicht ist sie besonders wertvoll. Sie heißt Brandwiese und ist nur über Flur- und Waldwege erreichbar. Auf dieser Wiese hat ein Unbekannter vor ein paar Tagen mit dem Auto sein Unwesen getrieben.
"Unsere Wiese sieht aus wie umgepflügt." Die Besitzerfamilien Mahlmeister und Bleimann sind entsetzt über die kreisrunden Reifenspuren im Schnee. Sie wurden von einem Spaziergänger darauf hingewiesen. Die Tat muss entweder am Freitag oder Samstag Morgen, also am 12. oder 13. Februar, passiert sein. Sie wurde mittlerweile bei der Polizei angezeigt.
Die Brandwiese ist rund 7500 Quadratmeter groß und ein beliebter Naherholungsbereich von Radfahrern und Spaziergängern. Ein kleiner mit Sträuchern umsäumter Weiher ist dort. Die nette Lichtung im 4200 Hektar großen Schutzgebiet Gramschatzer Wald hat Charme. Ihren Namen bekam die Wiese übrigens nach einem Waldbrand vor rund 320 Jahren.
Die langgestreckte und im Wald eingebettete Brandwiese rechts und links des Waldwegs auf einem Damm gehört zu einem der 14 FFH-Gebiete (FFH = Fauna, Flora, Habitat) im Landkreis Würzburg und wurde als "Geschützter Landschaftsbestandteil" im landwirtschaftlichen Naturraum "Mainfränkische Platten" ausgewiesen.
Aufgrund ihrer Einzigartigkeit erscheint der Naturfrevel auf der Brandwiese besonders abstoßend, zumal fast die gesamte Wiesenfläche betroffen ist. Die Untere Naturschutzbehörde wurde von den Besitzern informiert.
Hinweise nimmt die Polizeiinspektion Würzburg Land entgegen.