Starke Rauchentwicklung bei einem Brand in einer Obdachlosenunterkunft am Sonntagnachmittag in der Sedanstraße in Würzburg führte zu einem Großeinsatz der Feuerwehr. Zwei Menschen wurden verletzt. Insgesamt waren 60 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr und Berufsfeuerwehr, sowie Rettungsdienst und Polizei vor Ort. Einigen Bewohnern war der Fluchtweg im Treppenhaus durch den Rauch abgeschnitten. Atemschutztrupps brachten vier Bewohner vom zweiten Stock ins Freie. Einen Bewohner retteten die Einsatzkräfte mit der Drehleiter.

Brandursache noch unklar: Kripo ermittelt 

Wie die Polizeidirektion Unterfranken auf Anfrage erklärte, sei die Brandursache zur Zeit noch völlig unklar. "Der Brandherd liegt in einer Abstellkammer. Die Ermittlungen werden von der Kriminalpolizei übernommen", so Pressesprecher Björn Schmitt. Bisher gebe es jedoch keine Hinweise auf eine Straftat.

Wie das Amt für Zivil- und Brandschutz berichtet, sei beim Eintreffen des ersten Feuerwehrwagens aus dem zweiten Obergeschoss des Gebäudes bereits dichter Rauch aus den Fenstern gedrungen. Ein Teil der Bewohner habe sich selbstständig ins Freie retten können. "An mehreren Fenstern im zweiten und dritten Obergeschoss machten weitere Personen auf sich aufmerksam", so die Einsatzkräfte. Diesen Bewohnern sei der Fluchtweg durch den starken Rauch in den Fluren und im Treppenhaus abgeschnitten gewesen.

Über Drehleiter gerettet 

Unter Atemschutz gingen die Trupps ins Gebäude. Ein Bewohner wurde über die Drehleiter gerettet. Vier weitere wurden von den Atemschutztrupps über das Treppenhaus aus dem Gebäude gebracht. Durch die schnell eingeleitete Brandbekämpfung, so die Feuerwehr, habe nach kurzer Zeit „Feuer aus“ gemeldet werden können. Die insgesamt acht unmittelbar betroffenen Bewohner wurden durch den Rettungsdienst betreut.

Teile des Gebäudes sind durch den Brand unbewohnbar geworden. Wie es in der Pressemitteilung des Amtes für Zivil- und Brandschutz heißt, waren auch Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und Sozialreferentin Dr. Hülya Düber vor Ort. Sie wollen bei der Suche nach einer geeigneten Ersatzunterkunft helfen.