Feuerwehr- und Rettungswagen säumten am Samstagvormittag die Brettreichstraße am König-Ludwig-Haus entlang nach oben. Im Zentrum für seelische Gesundheit war es um 10.30 Uhr zu einem Brand auf einer Station gekommen. "Acht Patienten mussten wir aus dem Bereich retten und dem Rettungsdienst auf einer gesicherten Station übergeben", so Feuerwehr-Pressesprecher Alfred Schubert vor Ort gegenüber der Redaktion. Der Brand konnte schnell gelöscht werden, alle gefährdeten Personen wurden in Sicherheit gebracht.
Allein 85 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes vor Ort
Der Rettungsdienst kümmerte sich um die betroffenen Patientinnen und Patienten. Nach Angaben von Paul Justice, Einsatzleiter der Rettungskräfte, wurden zwei Personen ins Krankenhaus eingeliefert, die anderen Betroffenen konnten vor Ort vom Rettungsdienst und Ärzten versorgt werden. Justice sprach von etwa 30 betroffenen Personen – darunter Patientinnen und Patienten des Zentrums für seelische Gesundheit sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. "Viele von ihnen haben Kontakt mit dem Rauch gehabt", so Justice.
"Natürlich waren die Menschen aufgeregt und teilweise verängstigt", sagte er. Insgesamt 20 Rettungswägen, acht Notärzte und 85 Einsatzkräfte des Rettungsdienstes seien vor Ort gewesen. "Davon viele Ehrenamtliche, ohne die so ein Großeinsatz nicht funktionieren kann", äußerte sich Justice bei einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz dankbar. Von Seiten der Feuerwehr waren laut Schubert 20 Fahrzeuge mit etwa 60 Einsatzkräften im Einsatz.
Es handelte sich um eine "geschützte Station"
Der leitende Notarzt Max Kippnich lobte die hervorragende Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte. Die zwei ins Krankenhaus gebrachten Personen seien als leicht verletzt einzustufen, erklärte er. Demnach ist nach aktuellem Stand niemand schwer verletzt worden. Bei der Pressekonferenz äußerte sich der Krankenhausdirektor des Zentrums für seelische Gesundheit, Karsten Eck, erleichtert, dass nicht mehr passiert sei.
Erstmal aber sei der Schreck groß gewesen. Bei der betroffenen Abteilung handle es sich um eine "geschützte Station". Notfälle würden derzeit in die Klinik nach Lohr weitergeleitet, so der Krankenhausdirektor. Er hoffe, dass seine Station sobald wie möglich wieder in Betrieb genommen werden könne.
Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt war noch am Vormittag in der Klinik, um sich ein Bild von der Lage zu machen. "Ich danke den Rettungskräften für ihr professionelles und beherztes Eingreifen sowohl bei der Versorgung der Betroffenen vor Ort als auch bei der Entrauchung des Gebäudes. So konnte Schlimmeres verhindert werden", wird Schuchardt in einer Pressemitteilung der Stadt Würzburg zitiert.
Nach einem Bericht des Polizeipräsidiums Unterfranken sei die Ursache für den Brand noch unklar. Die Kriminalpolizei habe die Ermittlungen übernommen.