Positives Denken hat sein eigenes Leben geprägt, und es ist seine Lebensaufgabe geworden. Ullrich Hacker wird an diesem Donnerstag 70 Jahre alt, und was das positive Denken bewirken kann, sieht man an seiner Lebenseinstellung, seiner geistigen Vitalität und an seinem Witz.
Seit 25 Jahren ist er die Seele des Freundeskreises Positives Denken – oder besser das Herz, denn damit hat es in Hackers Leben eine besondere Bewandtnis.
1988 war Thomas Schneider, der drei Jahre davor den „Freundeskreis Dr. Joseph Morphy“ gegründet hatte, als Vorsitzender zurückgetreten. In einer spontanen Regung überkam Hacker die Idee, seine Nachfolge anzutreten. Er steckte damals in einer Lebenskrise, hatte seine Scheidung hinter sich, und es war ihm klar geworden, dass es so nicht weitergeht. Er hatte mit dem Rauchen aufgehört, hatte zehn Kilogramm abgenommen und war Vegetarier geworden. Nun legte die rechte Hand auf sein Herz und spürte sofort, dass er diesen neuen Weg gehen sollte. Seitdem trägt Hacker ein rotes Herzchen auf seinem Jackett.
Geboren in Unsleben in der Rhön, hat Ullrich Hacker sein Geld als Speditionskaufmann verdient. In jungen Jahren hat der Sport sein Leben geprägt. Er war war Stürmer und Linksverteidiger bei der 04ern. Vor 50 Jahren hat er es auf die Titelseite der Main-Post geschafft bei einem legendären Spiel gegen die Würzburger Kickers. Ein Risiko hat er nie gescheut. Er ist über glühende Kohlen gelaufen und mit dem Fallschirm im Tandem abgesprungen. Sein letzter Sprung war 1990. Da ist er bei 3200 Meter Höhe aus dem Flugzeug ausgestiegen, um einen Fußball zum Spiel seiner 04er zu bringen. Die Landung war fast exakt am Anstoßpunkt.
Seit einem Viertel Jahrhundert prägt vor allem das positive Denken sein Leben. Ziel der Vereinigung ist es, Menschen aller Gesellschaftsschichten und Altersgruppen eine Plattform der menschlichen Begegnung zu bieten. Bei den Veranstaltungen alle 14 Tage auch mit namhaften Referenten geht es darum, den Besuchern Informationen zu geben, um ihr Leben und ihre Gesundheit besser zu gestalten. 650 Veranstaltungen hat Hacker in den letzten 25 Jahren organisiert. Bei durchschnittlich 30 Teilnehmern hat über 20 000 Besucher zusammengebracht. Hacker ist der Überzeugung, dass jeder für sein Schicksal selbst verantwortlich ist. Er sieht, wie er sagt, die Welt nicht mit einer rosaroten Brille, aber doch anders. „Wenn eine Situation schlecht ist, dann überlege ich mir, was ich tun kann, damit es mir besser geht.
Nun steht am Mittwoch, 22. Oktober, Ullrich Hackers Jubiläumsveranstaltung an. Im Hotel Strauss spricht er ab 20 Uhr selbst über das Thema „Wenn alle Menschen Freunde wären . . .“. Eintritt: 5 Euro (Schüler und Studenten 2.50 Euro). Foto: Herbert Kriener