Eine besondere Form der Straßenkunst ist Knitting Art. Die Bewegung stammt aus den USA, und die Akteure bezeichnen sich gerne als Guerillas, weil ihr Tun nicht genehmigt ist: Sie stricken bunte Sachen und verändern damit das oft triste Straßenbild. Im Sommer hatte die Werbegemeinschaft Schaufenster Semmelstraße eine Knitting-Aktion organisiert und dabei die Bewohnerinnen von acht umliegenden Senioreneinrichtungen eingebunden. Für die alten Damen war die Pflege ihres Könnens auch ein schöner und motivierender Zeitvertreib. Viele Meter kunstvoller Werke sind dabei entstanden, mit denen die Masten von Verkehrsschildern und Baumstämme in der Semmelstraße eingehüllt wurden. Die Aktion stieß auf großes Interesse bei Würzburgern und Gästen. Nun gab es am Mantelsonntag als Dankeschön in der Kunsthandlung Michel ein gemeinsames Essen mit Musik. Die Studenten
und
spielten dabei Werke von Mozart. Herzliches bedankten sich bei den Strick-Künstlerinnen Stadtrat
im Namen der Jury (rechts mit Mara und Gerd Michel),
als Vorsitzender der Werbegemeinschaft Semmelstraße und
für „Würzburg macht Spaß“. Zur Erinnerung hatte die Kunsthandlung Michel für jede Senioreneinrichtung eine großformatige Fotomontage mit den Kunstwerken ihrer Frauen gefertigt. Ein ganz besonderes Dankeschön in Form einer gehäkelten Semmel hält hier
(links) als Projektleiterin der Knitting-Aktion in Händen. Sie kam mit einer netten Dankeskarte von den Strick-Guerillas der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG).
(rechts) ist eine der kundigen Frauen, die dort Studentinnen die Kunst des Strickens und Häkelns beibringen, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Für Aufsehen hatten die strickenden Studentinnen Eva, Katja, Milena, Anne, Carolin, Magda, Gabi und Lucia mit einem interreligiösem Strick-Teppich gesorgt. Eigentlich sollte er dem Priesterseminar zur Besinnung geschickt werden, nachdem dort antisemitische Witze kursiert waren. Doch dann fanden die jungen Frauen ihr Werk dafür zu schade und schmückten lieber eine Bank vor der Augustinerkirche. Jetzt hat der Teppich seine Bleibe im Gesprächsladen der Augustiner neben der Kirche gefunden.
Foto: Herbert Kriener
Anregungen für „Boulevard Würzburg“ nimmt Autor Herbert Kriener gerne
entgegen: herbert.kriener@mainpost.de