Das Gasthaus Zum Riesen in Miltenberg beruft sich auf eine Gerichtsurkunde von 1411. Für einen Würzburger steht natürlich das Weinhaus „Zum Stachel“ ganz vorne. 1413 erwarb der Metzger Hanns Rehlein mit seiner Frau und Wirtin Margarete für 200 Rheinische Gulden den „hinteren Gressenhof“ und begründet damit eine gastronomische Tradition, die im kommenden Jahr 600 Jahre alt wird. Zum Jubiläum haben die heutigen Wirte Petra und Richard Huth (rechts) nun eine Chronik des Hauses vorgestellt. Federführend war dabei der Würzburger Sammler und Stadtchronist Rainer Adam (links). Zur Präsentation kam auch der Würzburger Sektspezialist Carsten Höfer (hinten), der zum Jubiläum einen Sekt im Champagner-Verfahren kreiert hat.
Die drei Würzburger Nachtwächter vertrat Josef Wolf, denn der Stachel ist eine feste Station in ihren Führungen. Die ersten Teile für die Chronik hat Rainer Adam schon vor 20 Jahren zusammengetragen, als er Etiketten von Weinflaschen ablöste, die er im Stachel ausgetrunken hatte. Vor vier Jahre hat sich Adam dann intensiv auf die Suche nach alten Fotos, Ansichtskarten, Artikeln und Speisekarten gemacht. Wesentlich geholfen hat dabei die Recherche übers Internet. So konnte von einem Touristen aus der Schweiz eine alte Fotoplatte von 1893 ersteigert werden.
In der Chronik mit einem Vorwort von Oberbürgermeister Georg Rosenthal schildert der frühere Wirt und Besitzer Fritz Hochrhein ausführlich die Geschichte des Stachel, und die heuten Wirtsleute beschreiben die moderne Philosophie des Hauses und ihr Qualitätsdenken, das den Stachel zu den „400 wertvollsten Gastronomiebetrieben Deutschlands“ und zu einem kulinarischen Paradies hat werden lassen. Einige der Hausrezepte sind in der Chronik abgedruckt. Am Samstag, 1. Dezember, signiert und verkauft Autor Rainer Adam von 14 bis 17 Uhr die Chronik im Weinkeller des Stachel.
Foto: Herbert Kriener