Die Diskussion um den neuen kantigen Bocksbeutel PS reißt nicht ab. Der unterfränkische Freie-Wähler-Landtagsabgeordnete Hans Jürgen Fahn (Erlenbach) prangerte am Wochenende einen Passus aus dem Lizenzvertrag des Fränkischen Weinbauverbandes mit den Abfüllbetrieben an, wonach sich der Bocksbeutel PS „nicht für liegende Lagerung oder Lagerung in sogenannten Gitterboxen“ eigne. Wer diese Flaschen trotzdem so lagere, tue dies auf eigenes Risiko. „Völlig unpraktikabel“, urteilt Fahn und beruft sich dabei auch auf Gespräche mit Winzern.
Artur Steinmann, Präsident des Fränkischen Weinbauverbandes, erklärte auf Anfrage, dieser Passus sei eine „Vorsichtsmaßnahme der Glashütte“ und habe im Übrigen auch für den bisherigen 50 Gramm schwereren Bocksbeutel gegolten. Er selbst habe schon 20 000 Flaschen im neu designten Bocksbeutel abgefüllt und es sei „keine geplatzt“. Auch die Winzergemeinschaft Franken (GWF) habe schon große Mengen abgefüllt. Bisher seien mit 60 der 900 abfüllenden Betriebe Lizenzvereinbarungen getroffen worden. „Momentan gibt es keine Probleme.“
Steinmann kritisiert den Vorstoß von Fahn: „Warum mischt sich ein Politiker in wirtschaftliche Dinge ein? Das dient nicht der Sache“, meint Steinmann. Bei der Fränkischen Weingala war der neue Bocksbeutel unumstritten.