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WÜRZBURG
BN setzt sich für Feldhamster ein
Bearbeitet von Robert Menschick
 |  aktualisiert: 02.03.2018 02:48 Uhr

Die Eingriffsplanungen in den Lebensraum des Feldhamsters gehen weiter. Gerade die Stadt Würzburg schreckt mit neuen Planungen auf. „Der Bund Naturschutz fordert daher von der Regierung von Unterfranken, den Feldhamsters konsequent zu schützen und für ein dauerhaftes Überleben dieser bedrohten Art zu sorgen“, so Armin Amrehn, 1. Vorsitzender des BUND Naturschutz Würzburg (BN) in einer Pressemitteilung.

„Eine weitere Ausnahmegenehmigung für Eingriffe in den Feldhamsterlebensraum wird das Aussterben dieser Art beschleunigen“, ist sich Steffen Jodl, Geschäftsführer beim BN sicher und ergänzt: „Der Feldhamster darf nicht zum Museumstier auf speziell bewirtschafteten Restflächen werden!“

Die Stadt Würzburg plant umfassende Neuausweisungen von Wohn- und Gewerbegebieten im Würzburger Nord-Osten. Damit würde erneut massiv in den Lebensraum des Feldhamsters eingegriffen werden. Diese Art steht ohnehin am Rande des Aussterbens.

Kurz vor völligem Verschwinden

Gerade in dem betroffenen Gebiet sind bayernweit noch letzte „größere“ Restbestände des europaweit geschützten Nagers nachgewiesen. Im südlichen Landkreis Würzburg steht dieses Tier schon kurz vor dem völligen Verschwinden. Gemäß Artikel 16 der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie dürfte in diesen Lebensraum ohnehin nicht eingegriffen werden, da sich die Population schon in einem schlechten Erhaltungszustand befindet.

Auch ist ein überwiegend öffentliches Interesse nötig. Der Bund Naturschutz kann dieses aber nicht erkennen, eher aber ein „persönliches“ Interesse der Stadt, das verhindern will, dass Einwohner und Gewerbebetriebe sich teilweise im Umland ansiedeln. Auch stellt sich die Frage, wo denn das öffentliche Interesse beim Schutz der Artenvielfalt, beim Erhalt bester landwirtschaftlicher Böden, beim Erhalt von Kaltluftentstehungsgebieten und Frischluftschneisen bleibt.

BN bereits Beschwerde bei EU vor

Seit mehreren Monaten erarbeitet die Stadt Würzburg zusammen mit Kommunen des nordöstlichen Landkreises und der Regierung von Unterfranken an einem Feldhamstermanagementplan, der auch zukünftig die Ausweisung von Bauflächen im Hamsterlebensraum ermöglichen soll. Eine weitere Verkleinerung des Feldhamsterlebensraumes würde aber das Aussterben dieser Art nur beschleunigen. Der Bund Naturschutz bereitet daher eine Beschwerde bei der Europäischen Union vor und ruft die Regierung von Unterfranken zu einem konsequenten und umfassenden Feldhamsterschutz auf, heißt es in der Pressemitteilung.

 
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