Am Boys’ Day erhielten dieses Jahr fünf Schüler einen Einblick in die Bereiche Pflege und Soziale Arbeit beim Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg. Der Boys’ Day ist ein bundesweiter Aktionstag zur Berufsorientierung. Dieses Jahr fand kürzlich im April statt.
Am Boys’ Day lernen Jungen Berufe aus den Bereichen Gesundheit/Pflege, Soziales, Erziehung/Bildung und Dienstleistung kennen, in denen aktuell deutlich mehr Frauen arbeiten. Gleich drei Jungs waren am Boys’ Day im Caritasladen in der Koellikerstraße tätig und halfen bei der Weitergabe von gut erhaltender Secondhand-Kleidung an finanziell benachteiligte Menschen.
Neben der Koordinationskraft arbeiten rund 60 Ehrenamtliche im Caritasladen, circa 80 Prozent davon sind Frauen. Für die Schüler Karl, Vitus und Theodor bot der Tag viele neue Erfahrungen und einen Blick über den eigenen Tellerrand: "Ich fand es gut, dass wir hier mit Menschen und Themen in Berührung kamen, mit denen wir sonst nichts zu tun haben", meinte einer der Schüler.
Auch Srijan und Timo, die einen Einblick in die ambulante Pflege erhielten, machten an dem Tag viele neuen Erfahrungen. Srijan war in der Caritas Sozialstation St. Totnan am Heuchelhof im Einsatz und Timo in der Sozialstation St. Klara in der Zellerau.
Dem 15-jährigen Timo blieb am Ende eines intensiven Tages vor allem eine Begegnung im Gedächtnis: Der Hausbesuch mit Körperpflege bei einem bettlägerigen Patienten, der aufgrund einer spastischen Lähmung seine Wohnung nicht mehr verlassen kann. "Das war krass. Dass man gar nicht mehr sein Haus verlassen kann, habe ich noch nicht gesehen", so der Schüler, der mit der Pflegehelferin Bianca Schütze einen Tag auf Tour war.
Koordiniert wird der Boys’ Day im Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg von youngcaritas, dem Jugendbereich des Caritasverbandes. Denn: Geschlechterstereotype spielen bei der Berufswahl nach wie vor eine wichtige Rolle. Die Aktionstage Boys’ Day und Girls’ Day sollen Jugendliche dazu ermutigen, mehr auf ihre eigenen Interessen zu achten als auf geschlechtsspezifische Rollenerwartungen.
Von: Esther Schießer (youngcaritas Würzburg / Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Würzburg e.V.)