Nach 18 Jahren an der Spitze der CSU-Kreistagsfraktion hat Landtagsabgeordneter Manfred Ländner den Fraktionsvorsitz an Björn Jungbauer und somit in jüngere Hände abgegeben.
"Wir haben uns neu aufgestellt und den Generationswechsel in der Fraktion vollzogen, nachdem wir mit Thomas Eberth auch einen neuen Landrat haben", sagte der Kürnacher Landtagsabgeordnete, der aus eigenem Wunsch nicht mehr zur Verfügung stand.
Jungbauer sitzt seit zwölf Jahren im Kreistag
Zu Ländners Nachfolger wurde Björn Jungbauer laut einer Pressemitteilung einstimmig gewählt. Der 38-Jährige begleitete seit sechs Jahren das Amt des Fraktionsgeschäftsführers, ist seit zwölf Jahren Kreisrat und seit 2014 erster Bürgermeister von Kirchheim.
Ländner wurde 2002 Fraktionsvorsitzender als Nachfolger von Manfred Ach. Zu dieser Zeit war der 61-Jährige erster Bürgermeister von Kürnach. "In diesen drei Perioden des Kreistags haben wir als Fraktion gemeinsam mit unseren Landräten gezeigt, dass wir handlungsfähig sind und haben weitreichende Entscheidungen getroffen", sagte Ländner.
Ein Vorteil für seine Fraktion sei es dabei gewesen, dass alle politischen Ebenen aus allen Regionen des Landkreises in der Fraktion vertreten gewesen seien und man somit die Entscheidungen immer auf der Grundlage einer soliden Basis treffen konnte.
Kreistagsfraktion wählt einen neuen Vorstand
Einstimmig wählte die 27-köpfige Kreistagsfraktion auch ihren neuen Fraktionsvorstand: Stellvertretende Fraktionsvorsitzende sind nun Jürgen Götz (erster Bürgermeister Veitshöchheim), Rosi Schraud (erste Bürgermeisterin Estenfeld) und Martina Schmidt (Aub).
Das Amt des Fraktionsgeschäftsführers übernimmt Thomas Haaf (Kirchheim-Gaubüttelbrunn) und Fraktionskassier ist Sebastian Zorn (Hettstadt). Komplettiert wird der Vorstand von den Beisitzern Burkard Losert (Rimpar), Karl Hügelschäffer (Reichenberg), Markus Schenk (erster Bürgermeister Eibelstadt) und Marion Wunderlich (Tauberrettersheim).
Die CSU-Kreistagsfraktion wird bei der konstituierenden Sitzung des Kreistags am 11. Mai erneut Waldemar Brohm, erster Bürgermeister von Margetshöchheim, als stellvertretenden Landrat vorschlagen. Das beschloss die Fraktion mehrheitlich.
Verzicht auf den ersten und zweiten Stellvertreter
Die Fraktion stehe zudem zu ihren Aussagen, dass sie Christine Haupt-Kreutzer (SPD) bei ihrer Kandidatur als gewählte Stellvertreterin, ebenso Karen Heußner (Grüne) bei ihrer Kandidatur als zweite Stellvertreterin und Ernst Joßberger (Freie Wähler) als vierten Stellvertreter sowie als Behindertenbeauftragten unterstützen werde, heißt es in der Mitteilung.
"Mit über zwei Millionen Stimmen bei der Kreistagswahl sind wir wieder die mit Abstand größte Fraktion im Kreistag. Wir verzichten aber ganz bewusst auf die Benennung eines Kandidaten für die Positionen des ersten und zweiten stellvertretenden Landrats, da wir die vorgeschlagenen Personen ausdrücklich unterstützen und damit auf die Kontinuität in der Vertretung und auf eine gute und fraktionsübergreifende Zusammenarbeit setzen", sagte Jungbauer.
Stellvertreterwahl dürfe kein Spiel freier Kräfte sein
Er stellte aber klar, dass aus seiner Sicht nun der Ball bei den anderen Gruppierungen im Kreistag liege, um die notwendigen Absprachen zu treffen, dass die Stellvertreterwahl in der konstituierenden Sitzung nicht zu einem freien Spiel der Kräfte werde. "Dies wäre des Amtes der stellvertretenden Landräte nicht würdig", fand der neue Fraktionschef.
Bis 2014 stellte die CSU-Kreistagsfraktion immer mindestens den direkten Stellvertreter des Landrats, darüber hinaus wurde auch die Position des Behindertenbeauftragten von ihr politisch besetzt. Auch darauf erhebt die Fraktion nun keinen Anspruch mehr und unterstützt die erneute Kandidatur von Ernst Joßberger, da er diese Aufgabe sehr gut erledige.