Er wolle ihm mit der Medaille nicht nur für die Verdienste danken, sondern vor allem den Menschen auszeichnen, nicht den Amtsinhaber, betonte Oberbürgermeister Schuchardt bei der Feierstunde im historischen Wenzelsaal des Würzburger Rathauses.
Bischof Hofmann habe sein Bischofsamt immer als Dienst an den Menschen mitten unter den Menschen verstanden, heißt es in einer Pressemitteilung. „Und wenn ich sein gesamtes Pontifikat mit einem einzigen Wort charakterisieren müsste, fiele mir zuerst das Adjektivvolksverbunden ein“, sagte Schuchardt in der Laudatio. Der Bischof sei stets auch ein Seelsorger geblieben, der offen und herzlich auf alle Menschen zugehe.
Als „Bischof für alle“ sei er immer auch für Menschen ansprechbar, die der Kirche fernstehen oder am Rand der Gesellschaft leben. Als Beispiele nannte der Oberbürgermeister die Telefonaktion „Heißer Draht“ oder die zahlreichen Besuche in sozialen Einrichtungen. Zudem habe die katholische Kirche einen wichtigen Beitrag zum Ausbau der Kinderbetreuung in der Stadt Würzburg geleistet, heißt es weiter. Größten Respekt verdiene der Einsatz für die Flüchtlinge. Angesichts der humanitären Not habe der Bischof nicht nur deutliche Worte an die Politik gerichtet, sondern auch Geld und viel Personal zur Verfügung gestellt.
Wie Papst Franziskus weise Bischof Hofmann permanent darauf hin, dass die Kirche für die Menschen da sei und nicht die Menschen für die Kirche. „Wenn Sie, Bischof Hofmann, fordern, das müsse allen klar sein, die in der Kirche arbeiten, dann macht das deutlich, wie Sie selbst Ihr bischöfliches Amt verstehen und ausüben“, sagte Schuchardt. Angesichts einer rasant voranschreitenden Säkularisierung der Gesellschaft habe der Bischof Mut zu Veränderungen benötigt und zugleich bewährte Werte verteidigt, ohne dabei Menschen zu verurteilen.
„Er war ein echter Pontifex, ein Brückenbauer, dessen Anliegen es war, die unterschiedlichen innerkirchlichen Strömungen zusammenzuführen, und der stets das Gespräch auch mit den anderen Religionen gesucht hat. Vor allem dafür möchte ich mich heute bedanken“, so Schuchardt.
Als Oberbürgermeister freue es ihn, dass Bischof Hofmann den Wechsel vom Rhein an den Main nicht als Kulturschock empfunden habe, sondern so rasch in Franken heimisch geworden sei und daher auch seinen Ruhestand in Würzburg verbringen wolle. „Ich hoffe, dass Sie der Würzburger Kirche und uns allen als Bischof emeritus noch lange erhalten bleiben“, so der OB weiter.
Bischof Hofmann dankte für die Lobesworte und scherzte: „Ich hätte es nicht schöner und ausführlicher sagen können.“ Angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen sei das Miteinander wichtiger denn je. Bereits auf einem guten Weg seien in diesem Punkt die Konfessionen und Religionen. Besonderen Dank sprach der Bischof den Ritaschwestern Laurentiana Gesterkamp und Konradine Arnold aus. Diese hätten mit ihrem Einsatz dafür gesorgt, dass das Bischofshaus stets als offen und gastfreundlich wahrgenommen worden sei.