Wer in diesen Tagen an einem etwas verwittertern Bildstock direkt an der Straße von Aub in Richtung Baldersheim vorbeikommt, dem fällt auf, dass der Bildstock und das Umfeld neu gestaltet wurden. Der Bildstock nahe der Herrgottsmühle war kaum noch zu finden. Er war zertrümmert, Teile davon lagen in der Hecke neben der Straße. Jetzt ist nicht nur die Umrandung des Bildstockes neu gefasst, das Bauwerk ist auch wieder aufgerichtet und steht gut sichtbar am Straßenrand. Der Bildstock selbst, der auf einer achteckigen Ehrensäule im Bildhäuschen ein Brustbild der Madonna als Halbfigur zeigt, steht dort aber nicht mehr im Original. Es ist ein Abguss, das Original wurde sicher vor Verwitterung im Auber Spitalmuseum eingelagert.
Dass das Bildnis der Madonna, das im Relief auf dem kurz vor dem Jahr 1900 gefertigten Bildstock dargestellt ist, dennoch nicht mehr im Ursprungszustand zu sehen ist, liegt daran, dass es auch im Original nicht mehr vollständig erhalten ist. Witterungseinflüsse haben über die Jahre ihre Spuren hinterlassen. Noch zu lesen ist die Schrift unter dem Bildhäuschen: "Unsere liebe Frau von der immerwährenden Hilfe Bitt für uns"
Spender will anonym bleiben
Anlässlich seines 80. Geburtstages hat sich ein Auber Bürger, der namentlich nicht genannt werden will, des Bildstockes erbarmt. Das Denkmal, das auf die Baldersheimer Familie Hüblein als Stifter hinweist, lag ihm am Herzen. Der genaue Anlass, aus dem heraus der Bildstock errichtet wurde, ist ihm nicht bekannt. Der Standort liegt aber direkt am Fußweg nach Baldersheim. Früher wurde dort auf dem Weg zum Schwimmbad oder zum Bahnhof häufiger gerastet.
Die Renovierungsarbeiten führte der Ochsenfurter Steinmetz Volker Heer in Zusammenarbeit mit Restaurator Siegfried Scheder aus. Die Stadt Aub hat die Maßnahme koordiniert, die Kosten von insgesamt gut 13.000 Euro verursacht hat. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege bezuschusste das Projekt mit 2500 Euro und der Bezirk Unterfranken mit 2200 Euro.
Einen wenigstens zehnprozentigen Eigenanteil musste die Stadt Aub tragen, wie Bürgermeister Roman Menth in der jüngsten Stadtratssitzung bekannt gegeben hatte. Der Auber Bürger kam für die Finanzlücke zwischen Zuschüssen und Eigenanteil der Stadt auf. Menth nannte einen Betrag von rund 7000 Euro, den der Bürger beigesteuert hat und bedankte sich bei ihm für die großzügige Spende.