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Würzburg
Bilder vom Universum: Zwei Würzburger Gruppen bei Hochschulwettbewerb erfolgreich
Wenn mehrere Radioteleskope an verschiedenen Orten zusammengeschaltet werden, können sie ein scharfes Bild einer Galaxie liefern.
Foto: Illustration Annika Kreikenbohm | Wenn mehrere Radioteleskope an verschiedenen Orten zusammengeschaltet werden, können sie ein scharfes Bild einer Galaxie liefern.
Bearbeitet von Michael Mahr
 |  aktualisiert: 23.02.2023 02:38 Uhr

Es geht um Galaxien und um Schwarze Löcher: Mit gleich zwei Projekten war die Universität Würzburg beim Hochschulwettbewerb „Zeigt eure Forschung“ erfolgreich. Mit dem Preisgeld können die Teams nun ihre Vorhaben umsetzen, berichtet die Uni in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen.

Kreative und interaktive Kommunikationsideen rund um das Thema „Unser Universum“ waren gefragt beim Hochschulwettbewerb 2023. Studierende, Postdocs und junge Forschende aller Fachrichtungen waren aufgerufen, kreative und interaktive Projekte einzureichen. Die Vorschläge sollten der Bevölkerung die Weiten des Weltraums zugänglich machen, aber auch den irdischen Bezug des Themas.

Jetzt ermittelte die Organisation „Wissenschaft im Dialog“, die den Wettbewerb organisiert, aus 70 eingereichten Projektskizzen 15 Gewinnerteams. Gleich zweimal ist die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) vertreten. Die Teams erhalten nun je 10.000 Euro, um ihre Ideen umzusetzen.

Radioteleskope zusammenschalten

"Radio.Galaxie – mach dir dein eigenes Bild", lautet der Titel des einen Projekts, das die Jury überzeugte. Das Projektteam der Universität Würzburg will ein digitales Spiel entwickeln, in dem die Nutzerinnen und Nutzer mehrere Radioteleskope zusammenschalten müssen, um ein scharfes Bild einer Galaxie zu erhalten. Mit diesem Ansatz soll die Methode der Radiointerferometrie spielerisch erkundet werden. So soll beispielsweise nachvollziehbar werden, wie das Bild des Schwarzen Loches im Zentrum der Milchstraße entstanden ist.

Die App soll über die Institutsseite im Internet und andere Kanäle frei verfügbar sein. Zusätzlich ist geplant, sie bei öffentlichen Veranstaltungen der Uni und bei regelmäßigen Beobachtungsabenden vorzustellen, um den Dialog zwischen Forschenden und Besuchern zu fördern. Verantwortlich dafür sind die Astrophysikerin und Informationsdesignerin Dr. Annika Kreikenbohm, Mitarbeiterin im Projekt "WueDive" der Uni für digitale Innovationen in der Lehre, und Florian Eppel, Doktorand am Lehrstuhl für Astronomie.

Expedition zu einem Schwarzen Loch

Zu einer „Virtuellen Expedition zum Schwarzen Loch“ lädt das Team des zweiten ausgewählten Projekts ein, einer Kooperation des Lehrstuhls für Astronomie mit dem Lehrstuhl für Visuelle Datenverarbeitung und dem Lehrstuhl für Astronomie der Universität Erlangen-Nürnberg. Das Projekt möchte mithilfe einer Virtual-Reality-Anwendung zeigen, wie eine Reise zu einem Schwarzen Loch aussehen könnte.

Die „Reisenden“ erfahren beispielsweise, was passiert, wenn sie Gaswolken auf das Schwarze Loch werfen oder wie das Aussehen eines Sterns in der Nähe eines Schwarzen Lochs verzerrt wird. Ziel ist es, die Eigenschaften von Schwarzen Löchern und die Raumkrümmung auf spielerische Weise zu vermitteln und die aktuelle Forschung der Astronomen der beiden beteiligten Universitäten vorzustellen.

Dabei werden reale Daten der Forschung eingebunden, um die Eigenschaften eines Schwarzen Lochs virtuell erfahrbar zu machen. Die VR-Anwendung soll bei Wissenschafts-Festivals und in Museen zum Einsatz kommen und auch als quelloffene Software angeboten werden. Auch in diesem Fall ist Annika Kreikenbohm eine der treibenden Kräfte hinter dem Projekt – gemeinsam mit Sarah Wagner, einer Doktorandin am Lehrstuhl für Astronomie. Unterstützt werden sie von einem Team der Uni Erlangen.

Umsetzung bis Ende 2023 geplant

Bislang existieren die beiden Projekte nur als Skizzen auf Papier. Mit dem Preisgeld aus dem Hochschulwettbewerb können die Teams ihre Ideen nun umsetzen. Trödeln dürfen sie dabei nicht: Bis Ende 2023 müssen die Projekte der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, das schreiben die Regularien des Wettbewerbs vor.

Dann werden die Projekte ein weiteres Mal begutachtet, mit Blick auf die Frage, welche Teams das Thema Universum besonders kreativ und zugänglich vermitteln. Über Fortschritte und Schwierigkeiten bei der Projektumsetzung informieren die Teams regelmäßig auf dem Blog des Hochschulwettbewerbs: www.hochschulwettbewerb.net

 
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