Der Diözesanverband der DJK beschäftigt sich derzeit intensiv mit den Sportangeboten für Seniorinnen und Senioren. Den Anstoß gab eine Klausur des 15-köpfigen Diözesanvorstandes unter dem Vorsitz von Edgar Lang im Herbst 2021. Daraus ergaben sich zwei konkrete Konzepte. Das eine nennt sich "Attraktive Senior*innenarbeit" und das andere "Richtig fit ab 50". Bildungsreferent Michael Hannawacker von der Diözesangeschäftsstelle in Würzburg erklärt, was hinter den beiden Konzepten steckt.
Michael Hannawacker: "Richtig fit ab 50" ist ein Fitnessprogramm für Sportbegeisterte Menschen um die 50. Der offizielle Starschuss war beim Diözesantag im März 2022 in Alitzheim. Es geht um spezielle und niederschwellige Kursangebote, die auf den Fitnesszustand dieser Altersgruppe Rücksicht nehmen. Wir setzen dabei auf Kooperationen mit Ärzten, Krankenkassen und Kommunen. Die Kurse sind zeitlich begrenzt, beispielsweise über zehn Termine. Bei der "attraktiven Arbeit für Seniorinnen und Senioren" wollen wir den Blick der DJK-Vereine auf die großen Chancen lenken, die diese Altersgruppe bietet. Wir möchten die Vorstände sensibilisieren, in diesem Bereich aktiv zu werden. Deshalb führen wir in unseren sieben Kreisverbänden zurzeit Informationsabende durch.
Hannawacker: Projektleiter ist Matthias Müller von der DJK Salz. Er schreibt das Projekt "Richtig fit ab 50" aus und steht den Vereinen bei der Umsetzung des Kursprogramms zur Seite. Im vergangenen Jahr hat die DJK Schweinfurt einen Fitnesskurs durchgeführt. Der DJK-Verband unterstützt die Vereine organisatorisch und finanziell in Form von Zuschüssen für Flyer und Infoveranstaltungen, für Honorare der Übungsleiter oder für die Beschaffung von Geräten. Bei der Ausschreibung im Jahr 2023 hat sich bisher leider noch kein DJK-Verein bei uns gemeldet. Das Konzept "Attraktive Senior*innenarbeit" haben Irmgard Endres als Seniorenbeauftragte im Diözesanverband, Matthias Müller und Astrid Limpert aus Salz und ich ausgearbeitet. Wir stellen es zurzeit in allen sieben DJK-Kreisverbänden vor. Bisher waren wir schon in den Kreisverbänden Steigerwald, Rhön-Grabfeld und vor kurzem in Gramschatz im Kreisverband Werntal. In diesem Jahr wollen wir die Kreisverbände Untermain-Spessart und Schweinfurt genauer informieren und im nächsten Jahr noch Abende in den Kreisverbänden Würzburg und Bad Kissingen durchführen.
Hannawacker: Die demografische Entwicklung ist ja nichts Neues. Aber was bedeutet es für die Sportvereine? Ein 60-jähriger Mensch hat vielleicht noch nie Sport getrieben und möchte sich nach seinem Arbeitsleben neu orientieren. Ein 80-Jähriger hat denkbar immer schon Sport gemacht und bedauert es jetzt, dass er keine Gruppe mehr findet, die seinen Ansprüchen entspricht und in der er mithalten kann. Die körperliche und geistige Fitness ist ein wichtiger Faktor für selbstbestimmtes Älterwerden. Sportvereine bieten zusätzlich eine soziale Heimat und Kontaktmöglichkeiten. Und nicht zuletzt geht es um die Mitgliederzahl und damit um den Fortbestand der DJK-Vereine in den Dörfern und Städten. Oft schon ist ein DJK-Heim die einzige "Wirtschaft" und damit ein Treffpunkt im Ort.
Hannawacker: Es fehlt an Übungsleitern für seniorengerechte Angebote und an Menschen in den Vereinen, die für das Thema "Sport im Alter" das Kommando übernehmen. Deswegen wollen wir Menschen qualifizieren und auf Kooperationspartner hinweisen. Nachbarvereine könnten zusammenarbeiten, ähnlich wie bei den Spielgemeinschaften im Jugendfußball. Neben den sportlichen Aktivitäten könnten eine Reihe von Freizeit- und Kulturveranstaltungen angeboten werden. Wir möchten ältere Menschen fördern, ohne sie zu überfordern. Wir möchten ihre Beweglichkeit verbessern und im Sportverein eine sinnvolle Freizeitgestaltung ermöglichen. Dabei helfen wir als DJK-Diözesanverband gern.