Seit vielen Jahren sind die Kunstradfahrer und Kunstradfahrerinnen der TG Höchberg von 1862 Solidarität weit über die Region hinaus bekannt, denn seit über 100 Jahren wird hier erfolgreich Radsport betrieben. Dabei ist der Name der Höchberger Kunstradfahrer immer mit einem Namen besonders verknüpft: Werner Götz. Er war seit 1952 selbst viele Jahre erfolgreich im Radball und mit dem Kunstrad, war viele Jahrzehnte Trainer und stand dem Verein über 33 Jahre vor. Nun ist er seit 2016 Ehrenvorsitzender.
Doch zur Ruhe gekommen ist sein Leben noch nicht. Noch immer ist er fast täglich in der TG-Halle und gibt seine Erfahrungen an die jüngere Generation weiter. Zu Hause ist der gelernte Maurer häufig in seiner Werkstatt anzutreffen. Vor allem die Holzbearbeitung hat es ihm angetan. Seit über 20 Jahren drechselt er die jährlichen Pokale für die erfolgreichsten Sportler der Solidarität in Höchberg. Im Rahmen der Weihnachtsfeier werden sie von ihm selbst überreicht, und die Sportler freuen sich über die Unikate sehr. Doch in diesem Jahr müssen die Kunstwerke wohl ein tristes Dasein fristen. "Wegen Corona konnten fast keine Meisterschaften ausgefahren werden", bedauert Götz.
Größter Erfolg bisher
Einzig die U-19 Junioren durften die bayerische Meisterschaft noch ausfahren, und hier war Barbara Gold sehr erfolgreich, konnte sie doch die bayerische Vizemeisterschaft erringen. Barbara hatte sich am 9. Februar bei der unterfränkischen Bezirksmeisterschaft in Höchberg mit 89 ausgefahrenen Punkten für die bayerische Meisterschaft qualifiziert. Sie stockte ihre Wertung für die Meisterschaft noch auf 100,1 Punkte auf und ist im Wettkampf 95,27 Punkte ausgefahren. Das war der größte Erfolg in der zehnjährigen Kunstradlaufbahn der 18-jährigen Abiturientin. "Zum Kunstradfahren gehört nicht nur die Kunst des Radfahrens. Gleichgewicht, Körperspannung, aber auch turnerische Qualitäten sind Voraussetzungen für die erfolgreiche Ausübung des Sports" weiß Götz ganz genau.
"Mit dem diesjährigen zweifarbigen Pokal ist ihm ein besonders schönes Stück aus verschiedenen Holzsorten gelungen", freute sich die Geehrte sehr. Götz hatte dafür spezielle Hölzer in Kitzingen gekauft und stabverleimt. "Das war sehr aufwendig", erzählt er. Doch für "seine" erfolgreichen Sportler ist ihm jeder Aufwand wert. Und nachdem in diesem Jahr nur eine bayerische Meisterschaft ausgefahren werden konnte, bekam Barbara Gold eben einen besonderen Pokal. Die anderen stehen daheim in seiner Werkstatt und warten auf die Gewinner im Jahr 2021. Dann, so hofft nicht nur Barbara Gold, werden wieder viele Pokale von Werner Götz an die Höchberger Kunstradfahrer überreicht.