Zum Artikel „Genügend Wasser für nördlichen Landkreis?“ vom 21. August über die Pläne zur Entnahme von Mainwasser zum Bewässern der Bergtheimer Mulde erreichte die Redaktion folgende Stellungnahme der Ortsgruppe Kürnach-Estenfeld-Prosselsheim des Bund Naturschutz:
"Es wirft ein bezeichnendes Licht auf unser heutiges Denken, dass man mit aufwendigen, teuren Techniken und landschaftszerstörenden baulichen Anlagen glaubt, die Natur beherrschen zu können. Dabei sollten wir nach all den bereits erfahrenen Desastern allmählich begriffen haben, dass wir auf Dauer nur mit den Bedingungen, die uns die Natur bietet, und nicht im Kampf gegen sie – nur nachhaltig und rücksichtsvoll im Umgang mit ihr – leben können", heißt es in dem BN-Presseschreiben.
Der Bund Naturschutz habe schon seit längerem Forderungen gestellt: Fließgewässer renaturieren, Drainagen stoppen, die Bodenverdichtung durch Maschinen, Kunstdünger und Spritzmittel beenden und den Humusgehalt erhöhen, Hecken anlegen, das Niederschlagswasser in den Gemeinden zurückhalten, die Bodenversiegelung verringern, den Gemüseanbau dem Standort anpassen.
Auch wenn eine zusätzliche Versorgung der landwirtschaftlichen Flächen auf der Bergtheimer Mulde durch das Hochpumpen von Mainuferfiltrat für´s erste hilfreich wäre, seien die Probleme, Risiken und Nebenwirkungen dabei nicht berücksichtigt und damit nicht behoben: "Weckt es dann nicht neue Begehrlichkeiten? Welche Konflikte entstehen bei der Nutzung und Verteilung des Wassers? Bekommen die Gemeinden Möglichkeiten der Einflussnahme, z.B. für Auflagen zum Schutz der Allgemeinheit und von Natur und Landschaft? All das müsste in die Studie mit einbezogen und vorbedacht werden, wie es auch von der Allianz Würzburger Norden geplant war", endet die BN-Stellungnahme.