Gute Nachrichten von der Feuerwehr Theilheim: Zu Kommandant Jürgen Hessmann hat sich im April auch die neue Führung für den Feuerwehrverein gefunden.
Es war nur eine Information des Bürgermeisters an den Gemeinderat, aber eine gewichtige: Sie beinhaltete zum einen, "dass es auf Wunsch des Opfers keine Weiterverfolgung" im Fall des persönlichen Angriffs auf den Kandidaten gibt, der sich bereit erklärt hatte, Zweiter Kommandant zu werden. Ein beleidigendes, anonymes Schreiben an seinem Auto hatte ihn bewogen, die Feuerwehr stehenden Fußes zu verlassen (wir berichteten). Der Posten ist weiterhin unbesetzt.
Schon länger war eine stabile Besetzung der Kommandanten-Funktionen nicht gelungen. Umso bitterer, dass ein Kandidat, der bereit war, sich noch mehr zu engagieren, angegangen wurde und die Feuerwehr verließ. Bürgermeister Thomas Herpich hatte 5000 Euro für Hinweise auf den anonymen Schreiber ausgesetzt. Gemeinderat Reinhold Hofmann (CSU) hatte das in der März-Sitzung klar begrüßt. Es gebe "viel Unverständnis, dass so ein Drama ist", hatte dagegen Gemeinderat Maximilian Mödl (FDP) festgestellt und gefragt, wie sinnvoll es sei, dass der Bürgermeister 5000 Euro auslobt. Das sehe nach Paralleljustiz aus, fand er und wollte wissen, wo die 5000 Euro herkommen.
Bürgermeister Herpich reagierte aufgebracht
Merklich aufgebracht reagierte Bürgermeister Thomas Herpich darauf, der damals Urlaub hatte und von zweiter Bürgermeisterin Karoline Ruf vertreten wurde, nun mit einer persönlichen Stellungnahme – wobei diesmal Maximilian Mödl fehlte. Es handele es sich um Mitbürger, so Herpich, die "im 365 Tage im Jahr im Ehrenamt bereit sind, ins Feuer zu gehen, die an ganz vielen Einsatzpunkten stehen und ja, auch mal eine Katz vom Baum holen". Wird so ein Mensch, als Idiot hingestellt, sehe er sich als Erster Bürgermeister und somit Dienstherr der Freiwilligen Feuerwehr klar verpflichtet, sich vor ihn zu stellen und ihn zu schützen. Er habe eine persönliche Fürsorgepflicht für die Feuerdienstleistenden.
Im Übrigen sei der so unbedachte Ausspruch, dass da so ein Drama gemacht werde, bei der Feuerwehr gar nicht gut aufgenommen worden. Es habe die gesamte Feuerwehr beinahe geschlossen den Dienst hingeschmissen, verdeutlichte Herpich die Situation. Für diesen Fall hätte das Bayerische Feuerwehrgesetz eine Pflichtfeuerwehr vorgesehen. Herpich hätte dann, um die Freiwillige Feuerwehr zu ersetzen, alle jungen Leute ab 18 Jahren herangezogen, so auch Gemeinderat Mödl.
Vorstand des Vereins wieder komplett
Mit der Auslobung der Belohnung habe er sich sofort klar positioniert, erklärte Bürgermeister Thomas Herpich außerdem. Die Ausgabe wäre im Verwaltungshaushalt unter Gemeinde-, Kreis-, Bezirksorgane verbucht worden. Ein Ermittlungsergebnis zum Verfasser des anonymen Schreibens liege nicht vor, wie er auf Nachfrage erklärt, lediglich ein Verdacht, der durch einen KI-basierten Vergleich mit weiteren Schriftstücken einen sehr starken Hinweis gebe.
Mit den jüngsten Wahlen war nun auch der Vorstand des Feuerwehrvereins wieder komplett geworden, sodass der Blick nach vorne gehe. Frank Wallrapp und Frank Henig hatten nicht mehr kandidiert. Verantwortung übernommen haben Dominik Kampf als Vorsitzender und Klaus Wegmann als zweiter Vorsitzender; Kassier Simon Weigand, Schriftführer Philipp Walter, die Beisitzerin Lena Wallrapp und die Beisitzer Michael Dauer, Bernd Schulte und Jonathan Walter sowie die Kassenprüfer Ludwig Düll und Thomas Wallrapp.
Tatsächlich dürfte jeder durchschnittliche Rechtschreiber in der Lage sein, Rechtschreibfehler in ungewöhnlich großer Zahl einzustreuen, um den Eindruck zu erwecken, als hätte das eine andere Person geschrieben.
Schade, dass man den Urheber des Schreibens nun doch nicht ermitteln möchte. Schließlich gibt es da, jenseits von KI, noch ganz andere Verdächtige.