Benedikt Kuttenkeuler: (Lacht erstmal) Weil ich der Meinung bin, dass in Würzburg etwas vorangehen muss. Weil ich der Meinung bin, dass ich es deutlich besser kann, als die noch amtierende OB Pia Beckmann und aus Liebe zu meiner Heimatstadt. Würzburg hat ein großes Potenzial, das aber unter der derzeitigen Führung überhaupt nicht ausgeschöpft wird.
Kuttenkeuler: Mit mir als OB wird es eine konsequente Umsetzung der für Würzburg wichtigen Themen und Projekte geben. Wir brauchen wirklich konkrete Fortschritte und keine bloßen Ankündigungen und Showeffekte. Wir haben die Hochschulen mit ihrer Innovationskraft und eine gute Verkehrsanbindung. Würzburg ist außerdem eine Stadt mit viel Flair und Tradition. Diese Verbindung von Tradition und Moderne ist nahezu einzigartig, muss aber besser genutzt werden. Für mich hat Wirtschaftsförderung oberste Priorität, denn ohne solide Finanzmittel lässt sich vieles nicht verwirklichen.
Kuttenkeuler: Die ist dann absolute Chefsache. Aufgrund meiner Ausbildung und Erfahrung als Jurist und kaufmännischer Leiter eines mittelständischen Unternehmens weiß ich, wie Unternehmer denken. Da kann ich schnell einschätzen, wie ernsthaft und solide die Angebote potenzieller Investoren sind.
Kuttenkeuler: Der Hotelturm ist ein ganz schwieriges und verfahrenes Thema. Als Stadt kann man jetzt nicht mehr viel tun. Ich habe damals davor gewarnt, der Turm könnte auch als Ruine enden und daher eine Fertigstellungsbürgschaft des Bauherren gefordert. Nun sind die Kosten der Fertigstellung so hoch, dass es eine Lösung vermutlich erst geben wird, wenn das Ding zum Nulltarif zu haben ist. Beim Einkaufszentrum ist die Antwort einfacher. Das Moz-Areal ist der richtige Standort. Dort kann man mit einem Zentrum die Einkaufskraft der Innenstadt stärken. Vor allem, wenn wir parallel die Spiegel- und die Eichhornstraße aufzuwerten.
Kuttenkeuler: Nicht wirklich. Das ist ein zu hoher Preis für die Marktplatzsanierung. Ein Gebäude an der Stelle ist falsch, genauso wie die Architektur. Daher habe ich bei der Entscheidung im Stadtrat gegen den Verkauf des Marktplatzes gestimmt.
Kuttenkeuler: Wenn es die Möglichkeit gibt, dass die FH nicht in den Alandsgrund muss, wäre ich bereit, alle Hebel in Bewegung zu setzen, um eine vernünftige Lösung hinzukriegen. Da plädiere ich für die Leighton Barracks.
Kuttenkeuler: Der sagt, wir sind bei der FH im Wort. Und Weber sieht auch das Drängen der Hochschule, die sich keine Zeitverzögerung mehr leisten will. Ich sage, die FH muss in Würzburg erweitert werden, aber die Zahlen sollen endlich auf den Tisch. Es stehen viele Millionen Euro Schadensersatz für die Stadt im Raum, die nicht nachgewiesen sind. Das ist keine Entscheidungsgrundlage.
Kuttenkeuler: Wer mich kennt, weiß, dass ich mich hier sehr gut durchsetzen kann. Und es ist durchaus ein Vorteil, dass beide ein großes Detailwissen über Würzburg haben, Unser Verhältnis würde ich als vertrauensvoll bezeichnen.
Kuttenkeuler: Ich bin über die Entwicklung von Würzburg in den vergangenen sechs Jahren sehr enttäuscht. Und da stellt sich die Frage, wie kann man für Würzburg das Meiste bewegen. Die Antwort: als Oberbürgermeister. Und dann kam das Gespräch mit der WL, auch angestoßen durch meinen Freund Thomas Schrenk (Schrenk verließ ebenfalls die CSU und wechselte zur WL, Anmerk. d. Red.).
Kuttenkeuler: Nein, das wäre nun wirklich kleinlich. Vor sechs Jahren habe ich sie sogar unterstützt im Bemühen, Würzburg vorwärts zu bringen. Ich hatte gehofft, dass Aufbruchstimmung erzeugt wird und Würzburg seine Chancen nutzt. Das ist leider nicht eingetreten. Daher meine Motivation, jetzt anzutreten und Verantwortung zu übernehmen.
„Würzburgs Potenzial wird unter Beckmann nicht ausgeschöpft“
Benedikt Kuttenkeuler Würzburger Liste
Kuttenkeuler: Sie hat Würzburg nicht vorangebracht. Dabei ist ihr Politikstil ihr größtes Defizit. Diesen Stil will ich ändern. Sie ist vor sechs Jahren für mehr Ehrlichkeit, Offenheit und Transparenz angetreten und nichts ist in der Richtung passiert. Als OB muss man doch auf Leute zugehen, auch wenn sie unbequeme Wahrheiten sagen. Und eines ist ganz wichtig: Man darf doch nicht jede Kritik auf sich persönlich beziehen. Ich werfe Frau Beckmann vor, dass sie ganz schlecht mit anderen Meinungen umgehen kann. Warnende Stimmen wie bei den Arcaden oder dem Hotelturm wurden heruntergebügelt. So entsteht in der Stadt kein vernünftiger Dialog. Und so kommt die Stadt auch nicht voran.
Kuttenkeuler: Ich gehe davon aus, dass ich gewinne und sich diese Frage daher nicht stellt. Falls doch, werde ich das Mandat selbstverständlich annehmen.
Online-Tipp
In der Reihe der Kandidaten-Porträts ist bislang das Gespräch mit Uwe Dolata (ÖDP) erschienen. Dieses und mehr Wissenswertes rund um die Kommunalwahl im Internet: www.mainpost.de/kommunalwahl