Sonderhofen hat ein neues Fachgeschäft. Das Küchenhaus Kreutzer hat eröffnet – in einem Neubau direkt am Ortseingang. "Ein idealer Standort", sagt Inhaber Richard Kreutzer, der sich damit mitten in den Ochsenfurter Gau, weg vom Speckgürtel der Zentren bewegt.
Ein städtisches Umfeld braucht er für sein Geschäft nicht.
"Es war überhaupt nie eine Frage, dass ich nicht im Gau bleibe", ist Richard Kreutzers Bekenntnis zum flachen Land. Neu eröffnet hat er das Küchenhaus, mit dem er seit 1997 in Gaukönigshofen ansässig war, baulich eingepasst in einem Mischgebiet, wieder an der Nahtstelle zu einem Wohngebiet. Vergrößert worden sei die Ladenfläche nicht. Wichtig sei ihm gewesen, durch die flache, barrierefreie Bauweise an Funktionalität zu gewinnen, sagt Kreutzer.
Für Bürgermeister Heribert Neckermann passt das Küchenstudio ortsabrundend sehr gut an dieser Stelle. Das Küchenhaus Kreutzer, wie auch die Medizintechnik Bergmann in Sonderhofen gehören für ihn zu den gelungenen Beispielen, wie Firmen auch entgegen des Trends ins Dorf integriert werden können und den Dörfern gut tun. Der Medizintechnik-Fachhändler Bergmann mit Technik-Service und Seminaren hatte vor vier Jahren neu gebaut und verfügt mittlerweile über 14 Arbeitsplätze. Ihm ging es ganz klar darum, den südlichen Landkreis zu stärken und nicht den Pendlerstrom nach Würzburg, sagt Firmengründer Josef Bergmann auf Anfrage. Der südliche Landkreis werde in der Entwicklung vernachlässigt. Dem wollte auch er etwas entgegensetzten, wie er sagt. Im Mischgebiet, das sich auch westlich der Straße fortsetzt, ist noch genug Platz, sagt der Bürgermeister.
Die Gewerbegebiete im näheren Umkreis wie die Goldleite in Giebelstadt oder der Wolfgangsberg in Ochsenfurt seien für ihn vom Umfeld her nicht attraktiv genug, winkt Richard Kreutzer diese Optionen ab. Und Laufkundschaft sei nicht sein Publikum. Ein städtisches Umfeld brauche er deshalb nicht. Er sieht sich eher in der Tradition von Fachhandel und Handwerk, wie er es im Unternehmen verbindet. Aber man müsse eben auch etwas zeigen können. Interessenten für einen Küchenkauf kämen ganz gezielt und zwar aus einem etwa 30-Kilometer-Umkreis. Parkplätze und eine unkomplizierte Anreise seien wichtig. Deshalb schätzt Kreutzer den Platz an der Straße mit viel Durchgangsverkehr, wo man außerdem gesehen wird.
Sechs Vollzeit- und eine Handvoll Teilzeitarbeitsplätze sind mit dem Küchenhaus umgezogen.
Sechs Vollzeit- und eine Handvoll Teilzeitarbeitsplätze sind mit dem Küchenhaus umgezogen. Arbeiten und Wohnen rücken für das Familienunternehmen durch den Umzug fußläufig zusammen. Ins Rollen war die Idee zu einem Neubau aber gekommen, nachdem angemietete Lagerflächen nicht mehr zur Verfügung standen und die Logistik zunehmend schwierig und sehr zeitaufwändig wurde, erklärt Richard Kreutzer. Zudem war mit Sohn Jochen und Schwiegertochter Manuela Kreutzer die nächste Generation ins Familiengeschäft eingestiegen.